Cloud-Services ergänzen die interne IT
Bleibt die Frage, welche Organisationen künftig überhaupt noch eigene Rechenzentren betreiben. Folgt man den Protagonisten des Cloud Computing, sollten sich Unternehmen auf ihre Stärken konzentrieren und die Lieferung von IT-Services weitgehend externen Spezialisten überlassen. "Wenn IT nicht zur Kernkompetenz eines Unternehmens gehört oder als strategisch erachtet wird, wird es vermehrt zu Verschiebungen kommen", prognostiziert etwa IBM-Experte Rindle. "Kleine Rechenzentren ohne diese Anforderungen werden sich nicht mit Angeboten von Dienstleistern messen können."
Setzt sich das Cloud-Konzept auf breiter Front durch, könnte sich die Anzahl der RZ-Betreiber deutlich reduzieren, erwartet auch Fujitsu-CTO Reger. Zugleich deute vieles darauf hin, dass sich nur einige wenige große Provider mit entsprechenden Skaleneffekten am Markt etablieren. IBM-Manager Gottschalk rechnet hingegen auch in Zukunft noch mit sehr vielen intern betriebenen Rechenzentren: "Überall dort, wo die Daten und die Systeme dahinter als geschäftskritisch angesehen werden, wird man auf eigene Data Center setzen."
Das aus heutiger Sicht wahrscheinlichste Szenario läuft auf ein hybrides Modell hinaus, wie es etwa Carlo Velten, Analyst bei der Experton Group, beschreibt: "Die meisten Unternehmen werden eine Art eigenes Rechenzentrum betreiben, gleichzeitig aber auch Services extern vergeben." Auch HP-Berater Bloch rechnet mit "gemischten Konstellationen" aus intern und extern betriebener IT. Auf absehbare Zeit würden sie den deutschen Markt dominieren. Bloch: "Cloud-Komponenten werden dabei ebenso eine Rolle spielen wie Utility Sourcing und klassisches Outsourcing." Die interne IT wandle sich zum Service-Broker. Das wiederum erfordere wirksamere Governance-Mechanismen und standardisierte Prozesse.
- Verbreitung Cloud Computing
Drei Viertel aller deutschen Unternehmen haben sich noch nicht mit Cloud Computing beschäftigt. - Nutzung von Cloud Computing
29 Prozent der Firmen, die sich bereits mit dem Thema beschäftigt haben, nutzen bereits Cloud-Services. 15 Prozent haben sich dagegen entschieden. - Gründe für Cloud Computing
Die Anwender erhoffen sich von Cloud Computing vor allem Kosteneinsparungen. - Erwartungen zu Cloud Computing
Viele IT-Verantwortliche gehen davon aus, dass sich Cloud Computing in den kommenden zwei bis fünf Jahren etablieren wird. - Diese Cloud-Services werden genutzt
Geschäftsanwendungen und Rechenkapazität stehen in der Gunst der Cloud-Nutzer ganz oben. - Zahl der genutzten Cloud-Services
Die Zahl der genutzten Cloud-Servcies schwankt statistisch gesehen zwischen 2,6 und 3,5. - Budgets für Cloud Computing
Viele Unternehmen wollen ihre Investionen in Cloud Computing steigern beziehungsweise zumindest auf dem gleichen Niveau halten. - Informationen zu Cloud Computing
Zwar verbessert sich die Informationslage zum Thema Cloud Computing. Die Anwender fordern allerdings, dass die Anbieter noch konkreter werden, gerade was den Nutzen des neuen Modells betrifft. - Forderungen der Anwender zu Cloud Computing
Aus Sicht vieler Anwender muss Cloud Computing seine Praxistauglichkeit erst noch unter Beweis stellen. - Das wünschen sich Anwender zu Cloud Computing
Eine saubere Definition sowie konkrete Fallbeispiele stehen auf der Wunschliste der Anwender ganz oben. - Empfehlungen zu Cloud Computing
Vor allem der Austausch mit anderen Anwendern besitzt für die CIOs in Sachen Cloud-Einsatz oberste Priorität.