Hinweise verdichten sich

Mindfactory hat wohl Insolvenz beantragt

René Resch ist als freier Mitarbeiter tätig. Seine Lieblingsthemen sind Social Media, Gaming und Tech-Trends
Mehrere branchennahe Quellen berichten, dass Mindfactory tatsächlich die Insolvenz beantragt habe. Einem Medium sollen sogar Dokumente dazu vorliegen.
Mindfactory Logo
Mindfactory Logo
Foto: Mindfactory

Erst kürzlich verdichteten sich die Hinweise darauf, dass der beliebte Technik-Shop Mindfactory kurz vor einer drohenden Insolvenz stehen soll. Diese Gerüchte hielten an. Nun scheint festzustehen: Der Store hat anscheinend wirklich Insolvenz beantragt.

In einem Update schreibt etwa das Magazin PC Games Hardware, dass die Mindfactory GmbH wohl bereits am 28. Februar 2025 Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt habe. Dies soll beim Amtsgericht Wilhelmshaven geschehen sein. Die Informationen sollen dabei auf einem Auszug des Inkassodienstleisters Creditreform basieren, der den Kollegen von PCGH “im Original und ungeschwärzt vorliegt”.

Auch die Kollegen von GameStar Tech bestätigten diesen Umstand und beriefen sich hierbei auf “gut informierte Quellen aus der Hardwarebranche.” Eine amtliche Bestätigung des Insolvenzverfahrens steht allerdings noch komplett aus.

Hohe Steuerschulden führten anscheinend zur Zahlungsunfähigkeit

Zwar ist offiziell bislang nicht bekannt, warum das Unternehmen in die finanzielle Schieflage geriet, die zur Zahlungsunfähigkeit geführt haben soll. Aber verschiedene Stimmen aus Branchenquellen sprechen unabhängig voneinander von hohen Steuerschulden im sieben- bis achtstelligen Bereich, was Mindfactory wohl seine Kreditwürdigkeit kostete.

Mindfactory habe in der Vergangenheit recht aggressiv kalkuliert. Und zwar so aggressiv, dass selbst große Systemhäuser und Komplett-PC-Anbieter, die sonst die besten Einkaufskonditionen genießen, bei den Preisen nicht mithalten konnten. Was für Mindfactory selbst aber vermutlich sehr niedrige Margen bedeutete.

Shops wie Mindfactory kaufen ihre Ware bei Lieferanten oftmals auf Rechnung und bezahlen später. Nachdem Versicherer dem Unternehmen wohl den Schutz der Kreditausfallversicherung entzogen hatten, bröckelte das gesamte Geschäftsmodell des Händlers. Der Shop kann Ware nicht mehr im Voraus bestellen, getätigte Bestellungen von Kunden geraten ins Stocken.

Negative Auswirkungen auf Kunden

Aktuell ist der Online-Shop von Mindfactory zwar noch erreichbar, allerdings mit erheblichen Einschränkungen. Wie Winfuture berichtet, haben Kunden mit offenen Anfragen, Garantiefällen und Rücksendungen zu kämpfen, auf die sie keine Antwort bekommen.

Ein Teil der Kunden hat wohl auch rechtliche Schritte gegen den Shop eingeleitet oder ziehen dieses Vorgehen zumindest in Betracht. Eine Stellungnahme seitens Mindfactory steht weiterhin aus. (PC-Welt)

Zur Startseite