Finanzinvestment

HG investiert in Scopevisio

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig der Berichterstattung über IT-Dienstleister. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Deutsche Software- und Systemhäuser stehen nach wie vor im Fokus von Finanzinvestoren. Nun hat sich die Merrill Lynch-Ausgründung HG Capital an dem Bonner Cloud-ERP-Hersteller Scopevisio beteiligt.
Der Vorstand der Scopevisio AG; sitzend: Alexander Kintzi (CRO, links) und Jörg Haas (CEO und Gründer, rechts); stehend: Lukas Pustina (CTO, links) und Markus Cramer (CFO, rechts)
Der Vorstand der Scopevisio AG; sitzend: Alexander Kintzi (CRO, links) und Jörg Haas (CEO und Gründer, rechts); stehend: Lukas Pustina (CTO, links) und Markus Cramer (CFO, rechts)
Foto: Barbara Frommann

2007 gegründet hat sich Scopevisio von Beginn an als Anbieter von ERP-Software aus der Cloud verstanden. Mit den nur via SaaS (Software as a Service) bereitgestellten kaufmännischen Lösungen (Finanzen, Vertrieb, Einkauf, Organisation, DMS und HR) versorgt das Bonner Softwarehaus mittlerweile 7.500 Kunden - vornehmlich aus dem Dienstleistungssektor. 2023 hat Scopevisio einen Jahresumsatz von 32 Millionen Euro erzielt und wächst seitdem mit deutlich zweistelligen Raten. Aktuell beschäftigt das Unternehmen über 300 Mitarbeiter in Deutschland und Österreich. Beim Vertrieb und bei der Vermarktung der eigene SaaS-Produkte arbeitet Scopevisio auch mit Partnern zusammen.

Der Investor HG Capital hat nun einen gewissen, nicht näher bezifferten Anteil an diesem Softwarehaus erworben. Jörg Haas, CEO und Gründer von Scopevisio, bleibt Anteilseigner des Unternehmens. Mit dem britischen Investor im Rücken möchte Haas schneller als bisher wachsen.

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HG Capital ist eine Ausgründung von Merrill Lynch und seit 2000 im Markt aktiv. Das britische PE-Unternehmen (Private Equity) hat sich auf die Software- und Dienstleistungsbranche spezialisiert und ist unter anderem auch an dem schwedischen ERP-Anbieter IFS und dem deutschen E-Commerce-Spezialisten JTL beteiligt.

Mit 400 Mitarbeitern verwaltet HG ein Vermögen von 75 Milliarden Dollar. Die über 50 Unternehmen, an denen die Briten beteiligt sind, sollen laut dem Finanzinvestor einen Wert von über 160 Milliarden Dollar haben. HG wächst eigenen Angaben zur Folge mit über 20 Prozent jährlich. Die deutsche Niederlassung der PE-Company befindet sich in München.

Benedikt Joeris, Partner bei Hg: „Scopevisio lag genau in unserem Investmentfokus."
Benedikt Joeris, Partner bei Hg: „Scopevisio lag genau in unserem Investmentfokus."
Foto: Hg

Scopevisio-CEO Jörg Haas, freut sich sehr, HG als Investor für sich gewonnen zu haben. Vor allem die bestehende Expertise der Briten in den Marktsegmenten ERP und Buchhaltungssoftware sowie deren Erfahrung in der Skalierung von Unternehmen, sollen nun Scopevisio in die Lage versetzen, die Präsenz in der DACH-Region deutlich auszubauen. Derzeit ist das Softwarehaus vorwiegend im Westen Deutschlands mit Niederlassungen vertreten, darüber hinaus in Hamburg, Berlin, Nürnberg und Wien.

Außerdem sollen die neuen finanziellen Möglichkeiten Scopevisio helfen, neue Produkte schneller zu entwickeln, um Bestandskunden an sich zu binden.

HG-Partner Benedikt Joeris aus München hat vor allem Scopevisios Ansatz, Software nur als Service aus der Cloud anzubieten, überzeugt, denn damit erzielt das Softwarehaus gut planbare wiederkehrende Umsätze: "Momentan nimmt der DACH-Mittelstandsmarkt an Fahrt auf und setzt zunehmend auf moderne Cloud-Lösungen, was ein erhebliches Wachstumspotenzial bietet", ergänzt der Investor und freut sich darauf zu helfen, Scopevisios Business an die neuen Marktbedingungen anzupassen.

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