Die derzeitige Diskussion um die Nutzung von Smartphones an Schulen wird kontrovers diskutiert. Hessen plant ein generelles Verbot der privaten Nutzung von Smartphones, Baden-Württemberg diskutiert schärfere Regeln.
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Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Branchenverband Bitkom, hält jedoch nichts von generellen Verboten: "Ein Handyverbot an Schulen geht an der Lebensrealität der Kinder und Jugendlichen völlig vorbei und ist keine zeitgemäße Antwort auf die Herausforderungen der digitalen Welt", meint der Bitkom-Chef. So sei eine Unterscheidung zwischen privater und schulischer Nutzung ist weder praktikabel noch von den Lehrkräften durchsetzbar.
Rohleder rät, Schulen gezielt dabei zu unterstützen, Medienkompetenz zu vermitteln und digitale Technologien sinnvoll in den Unterricht zu integrieren, anstatt pauschale Verbote auszusprechen. "Kinder und Jugendliche sollten lernen, wie sie sich sicher und selbstbestimmt in der digitalen Welt bewegen", fordert er.
Zwei Drittel besitzen Smartphones
Dafür brauchen Schulen jedoch praxisnahe Leitlinien und pädagogische Konzepte, die einen bewussten Umgang mit digitalen Medien fördern. "Verbote nehmen Schülerinnen und Schülern die Chance, frühzeitig essenzielle digitale Kompetenzen zu erwerben, die sie in der Arbeitswelt und Gesellschaft benötigen", erklärt der Bitkom-Chef.
Laut einer Bitkom-Studie von 2024 besitzen 65 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren in Deutschland ein Smartphone. Während von den 6- bis 9-Jährigen erst 17 Prozent über ein eigenes Smartphone verfügen, sind es von den 10- bis 12-Jährigen bereits gut drei Viertel. Unter den 13- bis 15-Jährigen haben 90 Prozent ein Smartphone, ab 16 Jahren mit 95 Prozent nahezu alle.
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