Microsoft Hyper-V, VMware ESXi, Citrix XenServer

Virtualisierung im Vergleich

10.06.2010
Von Andrej Radonic

Citrix XenServer 5.5 Free

XenCenter ist die grafische Managementoberfläche des XenServer für Windows-Clients
XenCenter ist die grafische Managementoberfläche des XenServer für Windows-Clients
Foto: Ronald Wiltscheck

Version 5.5 markiert die Rückkehr zu den Wurzeln von Xen: XenServer liegt inklusive der von Citrix angereicherten Managementfunktionen wieder vollständig als Opensource-Produkt vor und wird kostenfrei abgegeben, wobei eine Registrierung Pflicht ist, um eine jeweils 12 Monate gültige Freischaltungslizenz zu erhalten.

XenServer 5.5 umfasst den Xen-Hypervisor mit der xe-CLI für Linux und Windows sowie XenCenter, der grafischen Managementoberfläche für Windows-Clients. 64Bit Hardware ist Pflicht; für den virtualisierten Betrieb von Windows müssen die CPUs außerdem über Virtualisierungsfeatures verfügen. Als Faustregel für die Rechner-Kompatibilität gilt: Linux-geeignete Hardware wird auch von XenServer akzeptiert.

Enterprise-Funktionen sind trotz Gratis-Charakter reichlich vorhanden: Neben der Unterstützung für alle gängigen Storage-Varianten (iSCSI, FC, NFS) sowie auch für das Microsoft-VHD-Format inklusive Thin-Provisioning ist auch Live Migration mit an Bord. Auf Basis eines zentralen Speichers kann der Administrator auf einfachste Weise zwei oder mehr XenServer zu einem Pool zusammenschalten und laufende virtuelle Maschinen zwischen den Rechnern verschieben. Die Automatisierung des Failovers sowie Loadbalancing jedoch sind nur mit dem kostenpflichtigen Paket Essentials for XenServer (welches in ähnlicher Form übrigens auch für Microsoft Hyper-V erworben werden kann) verfügbar.

Xen-typisch verfügt das Virtualisierung-System über einen breiten Support für verschiedenste Betriebssysteme: neben allen wichtigen Windows-Varianten sind auch die gängigen Linux-Systeme vertreten. Debian und CentOS lassen sich dabei sehr komfortabel direkt aus mitgelieferten Templates mit wenigen Klicks aufsetzen. Sollen vorhandene Systeme virtualisiert werden, helfen das mitgelieferte P2V-System (Linux) sowie XenConvert (Windows).

Ein echtes Argument für XenServer liefert Citrix den Anwendern von XenApp: Spezielle Optimierungen im Hypervisor sorgen für eine spürbare Beschleunigung, so dass XenApp virtualisiert performanter betrieben werden kann als auf anderen Virtualisierung-Schichten.

Pro

  • • Großer Funktionsumfang

  • • Breite Hardwarebasis

  • • Einfache Installation und Verwaltung

  • • Bei Bedarf lassen sich Enterprise-Funktionen wie HA / Failover mit Linux-Bordmitteln realisieren

Contra

  • • Keine integrierte Backup-Lösung

  • • Kein Memory Overcommit

  • • Keine Management-GUI für Linux

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