Betriebsystem anpassen

Windows 11 Registry Hacks

Seit 1977 sitzt er, mit längeren oder kürzeren Unterbrechungen, vor Computern unterschiedlichster Bauart: Commodore PET 2001, CBM 8032, C64, IBM PC XT und so weiter. Die Interna und Geheimnisse von Betriebssystemen sind seine Leidenschaft, gleich ob es um Windows, Linux oder Android geht. Weitere Themen sind Office-Software, Videobearbeitung, Software-Entwicklung, Server-Dienste und Content Management Systeme.

PC-WELT Windows-Tuner verwenden

PC-WELT Windows-Tuner erleichtert das Feintuning des Systems. Entpacken Sie das Tool in ein beliebiges Verzeichnis. Auf einem 64-Bit-System öffnen Sie per Doppelklick die Datei „pcwWindowsTuner_x64.exe“, bei 32-Bit „pcwWindowsTuner_x86.exe“.

Sie können das Tool auf einen USB-Stick kopieren und auf einem beliebigen Windows-PC starten. Kopieren Sie dabei alle Dateien, auch das Unterverzeichnis „Tools“.

Die Grundlage bildet eine Datenbank mit Registry-Daten, die sich unterschiedlich nutzen lässt. Auf der Registerkarte „Kategorien“ zeigt das Tool Bereiche, auf die sich die Registry-Einträge auswirken.

Bei „Funktionalität des Windows-Explorers verbessern“ beispielsweise geht es um Optionen für den Dateimanager, und „Visuelle Stile und Desktop“ enthält Optionen für die Darstellung des Desktops.

Die Häkchen vor den Einträgen werden gemäß den aktuellen Registry-Daten gesetzt. Setzen oder entfernen Sie Häkchen vor den Optionen, die Sie ändern möchten, anschließend klicken Sie auf „Änderungen speichern“.

Nützliche Einstellungen schnell ändern: Setzen Sie Häkchen vor Optionen, die Sie aktivieren möchten. Nach einem Klick auf „Änderungen speichern“ starten Sie den Explorer oder Windows neu.
Nützliche Einstellungen schnell ändern: Setzen Sie Häkchen vor Optionen, die Sie aktivieren möchten. Nach einem Klick auf „Änderungen speichern“ starten Sie den Explorer oder Windows neu.

Bei Einstellungen, die Desktop oder Windows-Explorer betreffen, müssen Sie in der Regel auf „Explorer neu starten“ klicken, damit die Änderungen wirksam werden. Wurden Systemeinstellungen in „Hkey_Local_ Machine“ geändert, sollten Sie Windows neu starten.

Auf der Registerkarte „Baumansicht“ sehen Sie die gleichen Einstellungen wie unter „Kategorien“. Sie können einzelne Optionen anklicken und dann aktivieren oder deaktivieren. Nach einem Klick auf die Schaltfläche „Speichern“ wird jeweils nur diese eine Option in der Registry geändert.

Das kann ratsam sein, wenn Sie eine Einstellung erst einmal ausprobieren möchten, bevor Sie diese zusammen mit anderen über „Kategorien“ setzen.

Die Datenbasis von PC-WELT Windows-Tuner: Sie können Einträge in der Datenbank ändern sowie neu erstellen und für Tests auch gleich in die Registry schreiben.
Die Datenbasis von PC-WELT Windows-Tuner: Sie können Einträge in der Datenbank ändern sowie neu erstellen und für Tests auch gleich in die Registry schreiben.

Einstellungen speichern: Über die Schaltfläche „Aktuelle Einstellungen sichern“ speichern Sie den momentanen Zustand, also den Status der aktivierten oder deaktivierten Optionen.

Bitte beachten Sie, dass sich diese Sicherung nur auf die gerade angezeigten Optionen bezieht. Wenn Sie aus den Listen später Einträge entfernen oder neue aufnehmen, führt „Einstellungen wiederherstellen“ zu einer fehlerhaften Anzeige. Nach jeder Änderung der angezeigten Optionen müssen Sie aus diesem Grund erneut auf „Aktuelle Einstellungen sichern“ klicken.

Die gespeicherten Einstellungen lassen sich auch auf einem anderen PC mit der gleichen Windows-Version etwa nach einer Windows-Neuinstallation einlesen und mit „Änderungen speichern“ anwenden.

Dazu kopieren Sie das gesamte Programmverzeichnis auf das andere System. Der Status der Optionen wird in der Datei „tools\pcw-WindowsTuner_config.xml“ gespeichert. Ähnlich verhält es sich mit „Backup erstellen“.

Darüber speichern Sie alle Werte der zu den Einträgen gehörenden Schlüssel in REG-Dateien. Diese lassen sich über „Backup zurücksichern“ oder bei Bedarf auch einzeln wiederherstellen. PC-WELT Windows-Tuner legt für jede Sicherung eigene Ordner mit Datum und Uhrzeit im Unterverzeichnis „Backup“ an.

Registry-Datensätze hinzufügen oder ändern

„Kategorien“ und „Baumansicht“ zeigt eine Auswahl nützlicher Einstellungen. Wenn Sie einzelne Optionen nicht benötigen oder neue hinzufügen möchten, gehen Sie auf die Registerkarte „Datenbank-Editor“.

Wählen Sie im Menü „Optionen –› Datenbank editierbar“, um Änderungen durchzuführen. Über den Kontextmenüpunkt „Neuen Eintrag hinzufügen“ erstellen Sie neue Datensätze innerhalb der gerade aktiven Kategorie.

Orientieren Sie sich beim Ausfüllen des Formulars an den schon vorhandenen Einträgen. Unter „System“ tragen Sie – mit Leerzeichen getrennt – die Windows-Version ein, für die der Registry-Eintrag gilt. Die Schreibweise muss der Liste hinter „Filter“ entsprechen.

Damit eine Option unter „Kategorien“ und „Baumansicht“ auftaucht, setzen Sie ein Häkchen vor „In Kategorie/Baumansicht zeigen“. Entfernen Sie das Häkchen, wenn der Eintrag nicht erscheinen soll.

Auf diesem Weg stellen Sie selbst die Einstellungen zusammen, die Sie für optische Anpassungen und Funktionalität häufig benötigen.

Schreibweise bei den Einstellungen: Die Angaben bei „Aktiviert“ und „Deaktiviert“ beziehen sich auf den Text unter „Kurzbeschreibung“. Der kann positiv oder negativ formuliert sein. Bei „Systemdateien anzeigen“ beispielsweise („ShowSuperHidden“) bewirkt „Aktiviert“ mit dem Wert „1“, dass die Systemdateien im Windows-Explorer angezeigt werden.

Unter „Deaktiviert“ steht „0“, und die Systemdateien werden nicht angezeigt. Bei „Aero Shake deaktivieren“ mit dem Wert „DisallowShaking“ (Shaking nicht erlauben) ist es umgekehrt. Die „1“ bei „Aktiviert“ schaltet die Funktion ab, die „0“ bei „Deaktiviert“ wieder ein.

Das ist etwas kompliziert, entspricht aber den bei Microsoft üblichen Schreibweisen etwa im Editor für lokale Gruppenrichtlinien.

Unter „Aktueller Wert“ steht, was PC-WELT Windows-Tuner aus der Registry gelesen hat. „Nicht definiert“ bedeutet, dass der Wert nicht vorhanden ist. Unter „Neuer Wert“ tragen Sie eine Zahl oder Zeichenkette ein, die Sie dann per Klick auf die „Speichern“- Schaltfläche in die Registry übernehmen.

Ausführliche Informationen zu Schreibweisen von Einträgen und einigen Spezialfällen können Sie über „Hilfe –› Hilfe“ nachlesen.

Process Monitor zur Analyse der Registry verwenden

Zu welcher Einstellung welcher Registry-Wert gehört, findet man in den Tipps auf zahlreichen Websites, beispielsweise www.pcwelt.de. Über den Process Monitor von Microsoft Sysinternals können Sie selbst ermitteln, welche Registry-Schlüssel beim Ändern einer Einstellung geschrieben werden.

Wenn Sie Process Monitor starten, erscheint das Fenster „Process Monitor Filter“. Wählen Sie „Operation“ und dahinter „is“. In das Eingabefeld geben Sie „RegSetValue“ ein oder wählen den Wert aus der Liste. Klicken Sie auf „Add“. Entsprechend kann man für „Path“ den Filter „begins with“ und „HKCU“ (Hkey_Current_User) festlegen.

Registry überwachen: Process Monitor zeichnet ausgewählte Zugriffe in der Registry auf. Damit lässt sich kontrollieren, welche Werte sich bei einer Aktion ändern.
Registry überwachen: Process Monitor zeichnet ausgewählte Zugriffe in der Registry auf. Damit lässt sich kontrollieren, welche Werte sich bei einer Aktion ändern.

Ohne sinnvoll gesetzte Filter füllt sich das Fenster sofort mit Tausenden Einträgen, und man kann den relevanten Wert kaum ermitteln. Klicken Sie auf „OK“, um mit der Aufzeichnung zu beginnen.

Ändern Sie eine Option beispielsweise in den „Einstellungen“. Beenden Sie die Aufzeichnung möglichst schnell über die Tastenkombination Strg-E. Sie sehen im Fenster eine chronologische Liste der Zugriffe mit „RegSetValue“.

Die mühevolle Aufgabe ist jetzt, per Plausibilitätsprüfung aus den immer noch zahlreichen Zeilen den zugehörigen Registry-Schlüssel und Wert herauszufischen. Haben Sie ihn gefunden, erstellen Sie dafür einen neuen Eintrag in PC-WELT Windows-Tuner.

Beispiel: Den Explorer anpassen

Ein frisch installiertes Windows ist so konfiguriert, wie es Microsoft für die meisten Nutzer als sinnvoll erachtet. Einige Einstellungen sind für erfahrene Nutzer unnötig und für weniger versierte vielleicht sogar ein

Sicherheitsrisiko.

Ein Beispiel dafür ist die fehlende Anzeige von Dateinamenerweiterungen im Windows-Explorer. Dateinamen bestehen unter Windows in der Regel aus dem Dateinamen, einem Punkt und der Dateinamenerweiterung. An der Erweiterung erkennt Windows, um welchen Dateityp es sich handelt und mit welcher Anwendung eine Datei per Doppelklick geöffnet wird.

Ansichten im Windows- Explorer: Blenden Sie Dateinamenerweiterungen zur Sicherheit ein. Die Optionen können Sie auch über das Tool PC-WELT Windows- Tuner anpassen.
Ansichten im Windows- Explorer: Blenden Sie Dateinamenerweiterungen zur Sicherheit ein. Die Optionen können Sie auch über das Tool PC-WELT Windows- Tuner anpassen.

Der Windows-Explorer zeigt dafür aber in der Ansicht „Details“ eine Beschreibung in der Spalte „Typ“. Bei ausführbaren Dateien („.exe“) erscheint hier „Anwendung“, bei Textdateien („.txt“) lesen Sie „Textdokument“.

Die Icons der Dateien geben ebenfalls einen Hinweis auf den Dateityp. Allerdings lassen sich Dateien nicht besonders schnell identifizieren, wenn man nicht genau hinsieht oder eine andere Ansicht als „Details“ eingestellt hat.

Es sorgt für mehr Klarheit, wenn Sie im Windows-Explorer auf „Anzeigen“ gehen und unter „Einblenden“ den Menüpunkt „Dateinamenerweiterung“ wählen. Unter Windows 10 gehen Sie auf „Ansicht“ und setzen ein Häkchen vor „Dateinamenerweiterungen“.

Das hat nebenbei auch den Effekt, dass sich Dateinamenerweiterungen unkompliziert vergeben lassen.

Wenn Sie beispielsweise eine Textdatei erstellen und speichern, erhält diese die Endung „.txt“. Soll aus der Text- eine Batchdatei mit der Endung „.bat“ oder „.cmd“ werden, können Sie die Erweiterung im Windows-Explorer jetzt einfach ändern, indem Sie die Datei umbenennen.

Sind die Dateinamenerweiterungen im Windows-Explorer ausgeblendet, dann ist dies nicht möglich. Wenn Sie ein „.bat“ anhängen, lautet die Bezeichnung „Dateiname.bat.txt“, wodurch der Editor für die Datei zuständig bleibt und daraus keine Windows-Batchdatei wird.

Die ausgeblendeten Dateinamenerweiterungen stellen außerdem ein potenzielles

Sicherheitsrisiko dar. „Dateiname.txt.bat“ zeigt der Windows-Explorer standardmäßig als „Dateiname.txt“ an. In der Spalte „Typ“ steht dann zwar „Windows-Batchdatei“, was man aber vielleicht nicht bemerkt.

Wem der Unterschied bei den Icons für Text- und Batchdateien nicht auffällt, der startet dann möglicherweise eine gefährliche Batchdatei, statt eine Textdatei in Notepad zu öffnen.

Weitere ausgeblendete Elemente: Standardmäßig sind weitere Elemente verborgen, vor allem, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen. Für viele Anwender ist das so in Ordnung, wenn es nur um den Umgang mit persönlichen Dateien geht.

Wer jedoch Zugriff auf bestimmte Systemordner oder Dateien benötigt, bekommt diese erst einmal nicht zu Gesicht, denn die zeigt der Windows-Explorer nicht an.

In PC-WELT Windows-Tuner klicken Sie zuerst auf „Aktuelle Einstellungen sichern“. Dann gehen Sie auf „Kategorien“ und können unter „Funktionalität des Windows-Explorers verbessern“ Häkchen vor „Dateinamenerweiterungen anzeigen“, „Systemdateien anzeigen“ und „Versteckte Dateien anzeigen“ setzen.

Klicken Sie anschließend auf „Änderungen speichern“ und „Explorer neu starten“. Wenn Sie alle Änderungen rückgängig machen wollen, klicken Sie auf „Einstellungen wiederherstellen“ und „Explorer neu starten“.

Auf der nächsten Seite werden weitere nützliche Hilfsprogramme zur Registry-Bearbeitung vorgestellt.

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