Papa-Imperator und Thronräuber: beenden Sie die Freak-Show in Ihrem Unternehmen!

Dietmar Feigenspann ist Diplom-Bauingenieur. Er arbeitet als Claim Manager bei einem Infrastrukturkonzern in Berlin.
Kein Wunder, dass so viele Unternehmen pleite gehen: Sie werden von einem Papa-Imperator oder einem Kontroll-Freak geführt, die Mitarbeiter gehören zur Kathegorie Isolator oder Thronräuber. Dieter Feigenspan erklärt, wie man die Freak-Show erfolgreich beenden kann.

Menschen in Unternehmen stehen oft unter Existenzangst. Doch je weniger Existenzangst dort vorhanden ist, umso besser laufen die Geschäfte. Ängste lähmen die Menschen bei Ihrer Arbeit. Je mehr Sicherheit und Zuversicht ein Unternehmen seinen Mitarbeitern geben kann, desto erfolgreicher ist es also auf lange Zeit, weil so ein Klima geschaffen wird, in dem sich die Mitarbeiter wohl fühlen und gute Leistungen erbringen.

Bestandsaufnahme

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was in den Köpfen Ihrer Mitarbeiter vorgeht? Wissen Sie welche Fragen für Ihre Mitarbeiter wichtig sind? Was Ihre Mitarbeiter bewegt (motiviert)? Ich sag's Ihnen: Wie gut steht das Unternehmen da? Werden wir Konkurs machen? Wie sicher ist mein Arbeitsplatz? Werden Arbeitsplätze wegrationalisiert? Wird das auch mich treffen? Was denkt dann meine Familie von mir? Bin ich dann ein Looser? Wie lange werden wir noch Haus und Auto halten können? Wird das den Nachbarn auffallen? Welche Freunde werden dann noch zu mir stehen?

Das Kieler Institut für Krisenforschung erfasst seit 1984 systematisch alle Konkurse deutscher Unternehmen. Rund die Hälfte wird von Unternehmen angemeldet, die durchschnittlich 15 Mitarbeiter und 500.000 Euro Jahresumsatz haben. Und plötzlich steht man da, egal ob Chef oder Mitarbeiter und weiß nicht weiter. Das geordnete, geregelte Leben findet auf einmal nicht mehr statt. Man ist nicht auf Wolke sieben, sondern hängt bestenfalls in der Luft, wenn man nicht sogar im freien Fall ist. Jedenfalls ist man ohne festen Halt, ohne sicheren Stand. So etwas nennt man Existenzangst.

Existenzangst macht krank. Körperlich und psychisch. Das ganze Leben ist auf einmal eine Bedrohung. Es ist eine soziale Bedrohung, weil man aus dem gewohnten Raster fällt und dann auch noch von anderen fallen gelassen wird. Wer gestern noch von einem Headhunter umworben und heute entlassen wurde, der braucht sich morgen nicht um einen Termin beim Headhunter zu bemühen. Man fühlt sich nur noch unnütz und klein.

Das Leben ist aber auch eine finanzielle Bedrohung, weil das normale Einkommen wegfällt und man den gewohnten Lebensstil nicht mehr lange halten wird. Die tägliche Post scheint nur noch aus Rechnungen zu bestehen. So wird das Leben zu einer psychischen Bedrohung, weil einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Weil man ins bodenlose fällt, wenn jeglicher Halt weg bricht. Und das führt dann oft auch zu einem körperlichen Zusammenbruch. Manchmal sogar zu Herzinfarkt oder Schlaganfall.

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