Desktop-Virtualisierung

Citrix XenDesktop 4 – ein Blick unter die Haube

Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

Individueller und Shared-Desktop

Neben dieser Trennung der Desktops nach der Ausführumgebung wird auch nach weiteren Kriterien unterschieden

  • Der individuelle Desktop: Hierbei erhält der Benutzer einen eigenen, auf ihn abgestimmten und durch ihn änderbaren Desktop. Dies ist am ehesten mit den heutigen Desktops auf physischen PCs der Benutzer vergleichbar. Als „Ausführinstanz“ für einen individuellen Desktop kommt die virtuelle Maschine oder ein Blade-Einschub in Betracht.

  • Der Shared-Desktop: Einen Shared-Desktop teilt sich der Anwender mit anderen. Eine Individualisierung ist nur mit Zusatz-Tools machbar. Einen Shared-Desktop setzt man beispielsweise in einfacheren Umgebungen ein, wie etwa in einem Callcenter oder bei der Bestellannahme. Hier erhalten alle Mitarbeiter zum Beginn ihrer Arbeit immer einen gleichartigen Desktop zugewiesen. Dieser Desktop kann auch aus einem Pool entnommen werden. In dem Fall stellt die Verwaltungssoftware einen automatisch generierten Pool an Desktops bereit. Diese Desktops werden aus Vorlagen (Templates) abgeleitet.

Variantenreich: Citrix unterscheidet nach sechs unterschiedlichen Betriebsmodellen für die Benutzerarbeitsplätze.
Variantenreich: Citrix unterscheidet nach sechs unterschiedlichen Betriebsmodellen für die Benutzerarbeitsplätze.

Die oben erwähnten Varianten stellen die prinzipiellen Möglichkeiten der Bereitstellung von Benutzerarbeitsplätzen und Anwendungen dar. Citrix wählt in seinen Darstellungen eine etwas andere Form und unterscheidet nach sechs Modellen. Dabei wird nach Client-seitiger Ausführung und nach der Ausführung der Anwendung auf der Serverseite unterscheiden. Diese Modelle von Citrix decken sich aber mit der oben beschriebenen Trennung. Bei den „virtuellen Applikationen“ in der Citrix-Darstellung handelt es sich um eine Form der Applikationsvirtualisierung, wie sie oben erläutert wurde.

Fazit

Die Virtualisierung der Benutzerarbeitsplätze bricht mit einer mehr als 20-jährigen Tradition der PCs und ihrer lokalen Betriebssysteme und Anwendungen. Die Verwaltung der Benutzergeräte einer verteilten IT-Infrastruktur wird damit einfacher. Dafür erhöht sich aber der Verwaltungsaufwand in der Zentrale. Allein die oben dargestellten Modelle zeigen, dass dies nicht ohne konzeptionelle Vorarbeit und Planung erfolgen sollte. Bei größeren Mengen an Benutzergeräten wird das Prinzip aber durchaus Punkte sammeln können. (TecChannel/rw)

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