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Desktop-Virtualisierung

Citrix XenDesktop 4 – ein Blick unter die Haube

Datum:21.06.2010
Autor(en):Johann Baumeister
Mit neuen Tools und Konzepten wird Desktop-Virtualisierung für Unternehmen immer interessanter. Wir erklären die Architektur und Betriebsmodelle des runderneuerten XenDesktop 4 von Citrix.

Mit neuen Tools und Konzepten wird Desktop-Virtualisierung für Unternehmen immer interessanter. Wir erklären die Architektur und Betriebsmodelle des runderneuerten XenDesktop 4 von Citrix.

Mit Techniken zur Desktop-Virtualisierung1 können Unternehmen Arbeitsumgebungen von Anwendern einfacher bereitstellen. Unter dem Schlagwort Desktop-Virtualisierung fassen IT-Hersteller indes oft verschiedene IT-Betriebsmodelle zusammen (siehe auch: Die wichtigsten VDI-Systeme).

Citrix2 beispielsweise verbindet mit XenDesktop unterschiedliche Varianten3, wie sich Client-Umgebungen zur Verfügung stellen lassen. Die Grenzen zwischen diesen Konzepten sind fließend. Deshalb sollen hier zunächst die unterschiedlichen Modelle4 erläutert werden.

[Hinweis auf Bildergalerie: Produkte für die Desktop-Virtualisierung] gal1

Virtualisierung von Applikationen


Beim Konzept der Applikations-Virtualisierung5 werden die Anwendungen nicht mehr fest auf den Client-Rechnern eingerichtet, sondern je nach Anforderung geladen. Man spricht hier auch vom Streaming der Applikationen. Das darf aber nicht mit dem Streaming von Desktops verwechselt werden. Bei der Applikationsvirtualisierung sind diese vorher auf einem zentralen Server zu Paketen zu schnüren. Der Benutzer erhält dann Links auf seinem Desktop zu diesen Paketen. Damit der Benutzer diese Applikation starten kann, muss er folglich eine Verbindung zum zentralen Server6 besitzen.

Für Notebooks gilt dies jedoch nicht immer. Um auch mobile Geräte mittels Applikations-Virtualisierung7 zu unterstützen, haben die Hersteller8 die Konzepte erweitert. Nunmehr lassen sich die gestreamten Anwendungen auf der Client-Seite auch zwischenpuffern und für spätere Aufrufe vorhalten. Zu den Anbietern in diesem Segment zählen etwa Microsoft9 mit App-V, Landesk und dessen Application Virtualization sowie Altiris10 mit der Software Virtualization Solution. Citrix hat eine vergleichbare Funktion in XenApp integriert. Auch hier werden die Applikationen zur Laufzeit von XenApp auf die Clients übertragen.

Wie Reseller11 mit Virtualisierungslösungen12 bei ihren Kunden punkten können: Channel-Sales-Day13 Virtualisierung14 am 8. Juli in München15,

Präsentations-Virtualisierung zentralisiert Rechenleistung

Bei der Präsentations-Virtualisierung16 (Presentation Virtualization) haben sich vor allem Citrix und dessen Presentation Server einen Namen gemacht. Presentation Server wurde mit der Übernahme von Xen in XenApp umbenannt. Es fußt auf den Grundlagen der Terminal Services von Microsoft, die heute Remote Desktop Services heißen. Bei der Präsentationsvirtualisierung entfällt die Softwareverteilung im klassischen Sinne. Stattdessen muss der Administrator den Benutzern lediglich die Applikation zuweisen.

Universell: Die Architektur von XenDesktop lässt unterschiedliche Endgeräte zu.

Citrix verknüpft heute die Techniken der Präsentationsvirtualisierung mit denen der Desktop-Virtualisierung17. Ausgeführt werden die Applikationen dann aber ausschließlich auf dem zentralen Server, dem XenApp-Server oder dem Windows Server 2008 mit Remote Desktop Services. Das unterscheidet sie wiederum von der Applikationsvirtualisierung, denn bei dieser werden die Anwendungen auf dem Client-Gerät ausgeführt. Bei der Präsentationsvirtualisierung laufen die Programme auf dem zentralen Server. Der Benutzer erhält lediglich die Bildschimausgaben übermittelt. Seine Mausaktionen und Tastatureingaben werden wieder auf den zentralen Server18 zurückübertragen.

Der größte Vorteil der Präsentationsvirtualisierung ist die vereinfachte, weil zentrale, Verwaltung von Benutzerapplikationen. Der Nachteil der zentralisierten Verfahren besteht im Zwang der permanenten Netzwerkanbindung des Desktops19 zu seinem Server – ohne diese ist kein Betrieb möglich. Da aber die Clients oftmals ohnehin eine Verbindung zu den Daten oder zu weiteren zentralisierten Anwendungen im Netz benötigen, gilt diese meist generell.

Wie Reseller20 mit Virtualisierungslösungen21 bei ihren Kunden punkten können: Channel-Sales-Day22 Virtualisierung23 am 8. Juli in München24,

Desktop-Virtualisierung bietet mehr Möglichkeiten

Beim Modell der klassischen Desktop-Virtualisierung wird der komplette Desktop eines Benutzers zentral vorgehalten. Der Terminus „klassische“ Desktop-Virtualisierung wird deswegen gewählt, weil diese Modell derzeit einer regen Änderung und Anpassung unterliegt. Die Desktop-Virtualisierung zentralisiert also wie die Präsentationsvirtualisierung die Last auf dem Server. Sie geht aber weit darüber hinaus: Bei der Desktop-Virtualisierung erhält der Benutzer einen eigenen Rechner zugewiesen; dieser wird auf einem x86-Rechner im Data Center ausgeführt.

Dieser x86-Rechner ist gewissermaßen die Ausführinstanz, die den Benutzer-Desktop abbildet. Dabei werden unterschiedliche Modelle unterstützt.

  • Desktop in einer virtuellen Maschine: Bei diesem Modell läuft der Benutzer-Desktop in einer virtuellen Maschine, die ihrerseits in einem Hypervisor, wie beispielsweise XenServer, läuft. In diesem Fall teilen sich viele Benutzer einen physischen Server. Dessen virtuelle Maschinen wiederum beherbergen die Desktops der Benutzer. Damit teilen sich die Benutzer eine Rechnerhardware.

  • Desktop auf einem physischen Blade-Rechner: Anwendern, die mehr Leistung benötigen, kann man aber auch einen physischen x86-Rechner zuweisen. Meist wird es sich dabei um einen Blade-Einschub handeln, der im Rechenzentrum läuft und dann einem einzigen Benutzer zur Verfügung steht. Dies ist für jene Nutzer interessant, die leistungsfähige Geräte benötigen und sich die Rechenleistung nicht mit anderen teilen wollen oder können.

  • Desktops im Kontext des Presentation Server: Die dritte Variante setzt als Ausführumgebung für den Desktop des Benutzers auf XenApp (ehemals Presentation Server).

Individueller und Shared-Desktop

Neben dieser Trennung der Desktops nach der Ausführumgebung wird auch nach weiteren Kriterien unterschieden

  • Der individuelle Desktop: Hierbei erhält der Benutzer einen eigenen, auf ihn abgestimmten und durch ihn änderbaren Desktop. Dies ist am ehesten mit den heutigen Desktops auf physischen PCs der Benutzer vergleichbar. Als „Ausführinstanz“ für einen individuellen Desktop kommt die virtuelle Maschine oder ein Blade-Einschub in Betracht.

  • Der Shared-Desktop: Einen Shared-Desktop teilt sich der Anwender mit anderen. Eine Individualisierung ist nur mit Zusatz-Tools machbar. Einen Shared-Desktop setzt man beispielsweise in einfacheren Umgebungen ein, wie etwa in einem Callcenter oder bei der Bestellannahme. Hier erhalten alle Mitarbeiter zum Beginn ihrer Arbeit immer einen gleichartigen Desktop zugewiesen. Dieser Desktop kann auch aus einem Pool entnommen werden. In dem Fall stellt die Verwaltungssoftware einen automatisch generierten Pool an Desktops bereit. Diese Desktops werden aus Vorlagen (Templates) abgeleitet.

Variantenreich: Citrix unterscheidet nach sechs unterschiedlichen Betriebsmodellen für die Benutzerarbeitsplätze.

Die oben erwähnten Varianten stellen die prinzipiellen Möglichkeiten der Bereitstellung von Benutzerarbeitsplätzen und Anwendungen dar. Citrix wählt in seinen Darstellungen eine etwas andere Form und unterscheidet nach sechs Modellen. Dabei wird nach Client-seitiger Ausführung und nach der Ausführung der Anwendung auf der Serverseite unterscheiden. Diese Modelle von Citrix decken sich aber mit der oben beschriebenen Trennung. Bei den „virtuellen Applikationen“ in der Citrix-Darstellung handelt es sich um eine Form der Applikationsvirtualisierung, wie sie oben erläutert wurde.

Fazit

Die Virtualisierung der Benutzerarbeitsplätze bricht mit einer mehr als 20-jährigen Tradition der PCs und ihrer lokalen Betriebssysteme und Anwendungen. Die Verwaltung der Benutzergeräte einer verteilten IT-Infrastruktur wird damit einfacher. Dafür erhöht sich aber der Verwaltungsaufwand in der Zentrale. Allein die oben dargestellten Modelle zeigen, dass dies nicht ohne konzeptionelle Vorarbeit und Planung erfolgen sollte. Bei größeren Mengen an Benutzergeräten wird das Prinzip aber durchaus Punkte sammeln können. (TecChannel25/rw)

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gal1 Produkte für die Desktop-Virtualisierung

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