Ab heute stellen wir Ihnen in unregelmäßigen Abständen Auszüge aus dem Fachbuch "E-Commerce konkret” der beiden Schweizer E-Commerce-Berater Thomas Lang und Daniel Ebneter zur Verfügung. Was macht einen erfolgreichen Online-Shop aus? Wo liegen die größten Optimierungspotenziale?
Die Vorteile, einen Online-Shop zu betreiben, liegen auf der Hand: unbeschränkte Öffnungszeiten, ein nicht auf begrenzte Platzverhältnisse eingeschränktes Sortiment, keine Verkaufspersonalkosten, hohe Prozessintegration und schliesslich vielfältige Möglichkeiten zur Messung des Käuferverhaltens, die jedes Marktforschungsinstitut vor Neid erblassen lassen.
Zu Amazon.de
Foto: Stefan von Gagern
Doch genau dieses Käuferverhalten sorgt mancherorts für Sorgenfalten. Im guten europäischen Schnitt tätigen gerade mal fünf Prozent der Besucher eines Onlineshops auch einen Einkauf. Bei Amazon hingegen beläuft sich die Conversion-Rate schätzungsweise auf neun bis zwölf Prozent. Potenzial für Optimierungen ist also reichlich vorhanden.
Einkaufen als Erlebnis - die soziale Komponente
Ein Onlinekäufer ist während seines Kaufentscheids alleine und damit immer auch etwas unsicher, ob er sich für das richtige Produkt entscheidet. Diesem Umstand ist Rechnung zu tragen, indem dem Kunden das Gefühl von Gesellschaft vermittelt wird. Informationen über Bewertungen des angezeigten Artikels durch andere Käufer oder die Einräumung von Kommentierungsmöglichkeiten unterstützen die Kaufentscheidung nachhaltig.
Durchgängige Prozesse über Systemgrenzen hinweg
Einen entscheidenden Kostenvorteil erlangt der Shop-Betreiber über die durchgängige Gestaltung seiner Prozesse. Es gilt, Medienbrüche zu vermeiden und die Onlineprozesse mit den allenfalls vorhandenen Offlineprozessen zu synchronisieren. Jede erfolgreiche E-Commerce-Anwendung wird zudem durch ein ERP-System zur Aufgabenbewältigung von Einkauf, Lager, Auftrag, Logistik und Kreditoren-/Debitorenerfassung unterstützt.
Durchgängige Prozesse müssen jedoch nicht auf das eigene ERP-System beschränkt bleiben. Gerade das sogenannte Streckengeschäft, auch Drop-Shipping genannt, bietet sich für den Onlinevertriebskanal geradezu an.