Microsoft steht Rede und Antwort

Windows 7 – welche Fragen User haben (können)

Panagiotis "Takis" Kolokythas arbeitet seit Juni 2000 für pcwelt.de. Seine Leidenschaft gilt IT-News, die er möglichst schnell und gründlich recherchiert an die Leser weitergeben möchte. Er hat den Überblick über die Entwicklungen in den wichtigsten Tech-Bereichen, entsprechend vielfältig ist das Themenspektrum seiner Artikel: Windows, Soft- und Freeware, Hardware, Smartphones, soziale Netzwerke, Web-Technologien, Smart Home, Gadgets, Drohnen… Er steht regelmäßig für PCWELT.tv vor der Kamera und hat ein eigenes wöchentliches IT-News-Videoformat: Tech-Up Weekly.

Benutzerkontensteuerung, Vorteile für Unternehmen, 32- oder 64 Bit, Sicherheit

Frage:
Was mich bei Vista nervt, ist die Benutzerkontensteuerung. Wird die bei W7 komplett abgeschafft?
Antwort:
Nein. Die Benutzerkontensteuerung wurde aber deutlich überarbeitet und ist wird von vielen Anwendern als wesentlich angenehmer empfunden. Sie können die Einstellung in vier Stufen selbst verändern und die Benutzerkontensteuerung auch abschalten. Von letzterem rät Microsoft aber dringend ab. Übrigens konnten Sie auch bei Windows Vista die Benutzerkontensteuerung konfigurieren.

Frage:
Welche Vorteile würde uns (Unternehmen mit etwa 100 Beschaftigten) ein Umstieg von XP/2003 auf W7 und Server2008R2 bringen, speziell bei der Benutzerverwaltung?
Antwort:
Von Vorteil sind die geringeren Wartungskosten durch die vereinfachte Softwarebereitstellung. Mitarbeiter bräuchten kein VPN mehr, um auf Firmendaten von unterwegs aus zugreifen zu können. Direct Access in Windows Server 2008 R2 bietet hier einen nahtlosen Zugriff für die Clients. Mit Bitlocker lassen sich die PCs lokal absichern, so dass die Daten auf den Festplatten nur noch verschlüsselt gespeichert sind. Das hilft zum Beispiel auch, wenn man mal eine Festplatte austauschen will. Die Daten sind dann für Dritte nicht mehr lesbar. Falls die Firma eine Niederlassung hat, kann sie WAN-Traffic drastisch einsparen durch eine Funktion mit dem Namen Branch Cache. Falls die Firma eine Niederlassung hat, kann sie WAN-Traffic drastisch einsparen durch eine Funktion mit dem Namen Branch Cache.

Frage:
Gibt es eine Möglichkeit, Windows 7 zu verbieten, eigenständig in den Standby zu gehen bei sehr niedrigem Akkustand? Weder die detaillierten Energieeinstellung lassen dies zu, noch über Kommandozeile war ich erfolgreich, komplett abschalten ließ es sich leider nie (ja, ich riskiere gerne und mit vollem Bewusstsein ein "Hardware aus" durch zu wenig Energie).
Antwort:
Ja. Sie können einfach einstellen, dass der Computer niemals in den Standby gehen soll. Dann geht er bei Ende der Akkulaufzeit einfach aus. Schauen Sie unter Systemsteuerung\Hardware und Soundnergieoptionennergiesparplaneinstellungen bearbeiten und tragen dort ein, dass niemals ein Energiesparmodus genutzt werden soll. In den erweiterten Energieoptionen gibt es dann noch separate Regler für "Ruhezustand nach" und "Deaktivierung nach".


Frage:
Ist es sinnvoll, erst noch abzuwarten und nicht die erste Version von Windows 7 zu erwerben, sondern sich eher noch gedulden, bis die ersten Fehler beseitigt sind?
Antwort:
Nein. Den Gedanken haben zwar viele, aber ich kann versichern, dass die Qualitätsanforderungen an Windows 7 so hoch wie an noch kein anderes Betriebssystem gestellt wurden. Gerade auch das Feedback viele Anwender im Markt zeigt, dass die RTM-Version von Windows 7 ein sehr hohes Qualitätslevel erreicht hat und bedenkenlos eingesetzt werden kann. Nur mal als Randnotiz: Vorgabe für die Entwicklung von Windows 7 war, dass die Entwickler auf Windows 7 entwickeln. Sie haben also auf den eigenen Entwicklungsständen ihre Entwickler-PCs betrieben. Da war ein ureigenes Interesse da, dass jeder Milestone Build vernünftig bestens funktioniert.

Frage:
Was ist Ihre Empfehlung für die Entscheidung zwischen 32 und 64 Bit?
Antwort:
Solange Sie nicht mehr als 3 GB RAM im PC einsetzen, macht es wenig Sinn, die 64bit-Version zu nutzen. Wenn Sie allerdings mehr RAM nutzen wollen, kommen Sie an 64bit nicht vorbei. Stellen Sie dabei sicher, dass alle Soft- und Hardware 64bit unterstützt. Also ob es 64bittige Treiber für Ihre gesamte Hardware gibt und ob die Software darauf problemlos läuft. Meine eigene Erfahrung ist dabei sehr gut: Bei mir laufen alle Geräte auf 64bit mit Ausnahme eines Netbooks, des Sony Vaios P Minicomputers und meines Mediacenters. Alle Geräte haben nur 1 oder 2 GB RAM. Daher macht 64bit da nicht so viel Sinn.

Frage:
Warum wurde eigentlich Steady State entfernt?
Antwort:
SteadyState führte in der Windows 7 Beta zu unbefriedigenden Ergebnissen und wurde deshalb entfernt. Wir wollten deswegen nicht möglicherweise die Auslieferung von Windows 7 verzögern. Mit Boot from VHD hat man eine ähnliche Möglichkeit, Änderungen am System sehr einfach rückgängig machen zu können. Boot from VHD unterstützt sogenannte Differencing Disks, die man mit Diskpart erstellen kann.

Frage:
Mich würde das Sicherheitskonzept von Windows 7 interessieren. Können Sie dazu etwas sagen?
Antwort:
Das Konzept balanciert sowohl Benutzbarkeit als auch Sicherheit. Standardmäßig ist der erste Benutzer mit administrativen Rechten ausgestattet, die er aber nur bei Bedarf automatisch erhält. Ansonsten arbeitet er als normaler Benutzer. Jeder weitere Nutzeraccount, den man anlegt, ist ein normaler Benutzer. Wenn man kein Kennwort vergibt, dann ist der Account nur an dem Computer lokal anmeldbar, nicht über das Netz. Windows 7 selbst wurde mit höchsten und modernsten Sicherheitstechnologien erstellt. So unterstützen wir das NX Bit zum Schutz gegen Pufferüberläufe jetzt auch im Kernel, Verschleiern Speicheradressen mittels ALSR und nutzen neben der schon bekannten Rechtesteuerung Integritätsebenen im System. (PC-Welt/tö)

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