Kunden wollen Komplettlösungen
Es stimmt aber, und das ist eine Marketing-Problematik, dass bei uns wie bei allen anderen Großen immer der Eindruck erweckt wird, das gesamte Flugzeug müsse von Airbus kommen. Wir als CA könnten sicher deutlicher machen, dass dieses Cockpit aus integrierten Komponenten verschiedener Hersteller bestehen kann. Fakt ist aber auch, dass Kunden heute tendenziell nicht mehr nur ein Netzwerk-Monitoring kaufen, sondern ein Netzwerk- plus ein System- plus ein Applikations-Monitoring - eine Infrastruktur-Management-Lösung also. Entsprechend müssen wir uns positionieren.
CW: Ihre "Lean-IT-Kampagne" ist ähnlich ganzheitlich aufgesetzt.
Scheil: Da geht es natürlich um Kostensenkung in der IT, der Begriff lehnt sich an die Autoindustrie an. Lean IT heißt, den Wert der IT für den Endkunden zu erhöhen, und zwar bei gleichzeitiger Kostenreduzierung und ohne Qualitätseinbußen. Das gelingt, indem man etwa die Verfügbarkeit von Applikationen verbessert, wofür wir unsere Wily-Produkte für das Application-Performance-Management haben. Sparen lässt sich auch durch das Ausschöpfen von Hardwareressourcen durch virtuelles Management Auch dafür bieten wir einige Lösungen.
Wir sind auch im Bereich Software as a Service oder On-Demand-Computing aktiv. Dort setzen wir unsere Projekt-Portfolio-Management-(PPM-)Lösung ganz anders ein als im traditionellen Infrastruktur-Management. Früher haben die Kunden im großen Stil Hardware- und Softwarelizenzen gekauft. Anbieter wie Salesforce.com bieten ihren Kunden keine Lizenzen, keine Hardware und keine Beratungs- und Integrationsleistungen an, sondern Nutzung gegen Gebühr. Die Bereitschaft in solche Leistungen zu investieren steigt, weil hier statt Investitions- Betriebskosten entstehen. Die Genehmigungsprozesse sind schneller, die internen Kämpfe wegen der Priorisierung von Ressourcen entfallen. Wir beschäftigen uns intensiv und strategisch mit diesem Cloud-Management, bauen also die Infrastrukturen bei den Anbietern auf. Die Reise geht definitiv dorthin.