Beispiele für kontextabhängige Konfigurationen
In der Praxis könnte man beispielsweise eine Zone einrichten, die alle PCs mit installiertem DVD-Brenner versammelt. Anschließend würde man über das Whitelisting von Applikationen eine Brenner-Software nur dort zulassen. Ein anderes Beispiel könnte so aussehen, dass man auf bestimmte Laufwerkszuordnungen verzichtet, wenn sich der User an einem Terminal-Server anmeldet, diese aber bei einer lokalen Session aktiviert. Da der Workspace Manager auch die Zuordnung von Dateitypen zu Applikationen verwaltet, bestünde eine weitere Konfiguration etwa darin, dass man .doc-Dateien außerhalb des Firmennetzes mit einem Viewer assoziiert und innerhalb des Unternehmens mit Word.
Die Möglichkeiten, um bestimmte Aktionen von irgendwelchen Kriterien abhängig zu machen, sind nahezu unbeschränkt. Neben der Zugehörigkeit zu Organisationseinheiten oder Gruppen im Active Directory, der IP-Adresse, beliebigen Umgebungsvariablen oder Registry-Schlüsseln lassen sich dafür auch die Seriennummer eines USB-Geräts oder der Sitzungstyp (z.B. lokale Session vs. Terminal-Server) heranziehen.
Zero-Profile-Technik statt Benutzerprofile
Der RES Workspace Manager ist kein bloßes Migrations-Tool für Profile, sondern verwaltet die Benutzereinstellungen unabhängig von den Windows-Mitteln ("Zero Profile", Details dazu im Beitrag auf WindowsPro). Aus diesem Grund beginnt die Umstellung auf zentral verwaltete Benutzerumgebungen im Normalfall nicht damit, dass man vorhandene Profile komplett in das neue System übernimmt. Vielmehr geht es um den planvollen Aufbau eines Desktops, der sich verschiedenen Kontexten dynamisch anpasst. Beim Workspace Manager ist dafür maßgeblich das Modul Composition & Personalization zuständig, das Bestandteil aller Editionen ist.
Seine zentrale Funktion besteht im so genannten Application Management. Gemeint ist damit, dass Administratoren hier bestimmen können, welche benutzerspezifischen Einstellungen welcher Anwendungen zu welchem Zeitpunkt gespeichert werden sollen und wie ausgewählte Programme dem Benutzer mittels Verknüpfungen im Startmenü, in der Schnellstartleiste oder auf dem Desktop präsentiert werden. Dieses Feature erlaubt ein feingranulares Management der benutzerspezifischen Einstellungen, das für jedes Programm einzeln erfolgen kann.