Exchange Server 2013 richtig lizenzieren
Exchange bietet in der aktuellen Version 2013 weitere Neuerungen in der Lizenzierung, die sich von anderen Produkten unterscheiden. Hier müssen Sie zum Beispiel, neben den Server-Lizenzen, auch Benutzer-Lizenzen, die aber nur die grundlegenden Funktionen abdecken, erwerben. Möchte Ihr Kunde erweiterte Möglichkeiten nutzen, zum Beispiel Archivierung oder Rechteverwaltung, dann benötigt er zusätzliche Lizenzen. Diese ersetzen aber nicht die Grundlizenzen, sondern ergänzen diese.
Für jeden Server, auf dem Sie Exchange 2013 installieren, müssen Sie eine Server-Lizenz erwerben. Wie bereits in den Vorgängerversionen Exchange Server 2007/2010 gibt es die beiden Editionen Standard (kleine und mittlere Unternehmen) sowie Enterprise (große Unternehmen). Auf Servern mit der Standard-Edition dürfen Sie bis zu 5 Postfachdatenbanken einsetzen, auf Servern mit der Enterprise-Edition bis zu 50 Postfachdatenbanken.
Für alle Benutzer die auf Exchange zugreifen, benötigen Sie außerdem eine Clientzugriffslizenz (Client Access License, CAL) für Excchange. Auch hier gibt es zwei Typen:
• Standard-CAL - Mit dieser CAL decken Sie die Grundfunktionen für den Zugriff der Anwender ab. Beispiel dafür sind der Zugriff auf E-Mail, die Aufgaben und die Kontakte.
• Enterprise-CAL - Wollen Sie Enterprise-Funktionen nutzen, müssen die Anwender zusätzlich zur Standard-CAL noch eine Enterprise-CAL nutzen. Das gilt aber nur für Postfächer die auch auf diese Funktionen zugreifen. Ein Beispiel dafür ist die Archivierung. Enterprise-CALs sind also immer aufbauend auf Standard-CALs.
Standard-CALs und Enterprise-CALs arbeiten beide mit den Editionen Standard und Enterprise von Exchange 2013 zusammen. Neben den beiden Exchange 2013-Editionen gibt es also auch Standardzugriffslizenzen (CALs) und Enterprise-CALs für die jeweiligen Clients. Dies bedeutet, dass Sie für die Enterprise Edition von Exchange 2013 nicht unbedingt auch Enterprise-CALs benötigen und umgekehrt.
Enterprise-CALs schalten Funktionen innerhalb der beiden Editionen frei, die Anwender nutzen können, wie beispielsweise einen verbesserten Spamschutz, die Archivierung oder Unified-Messaging. Diese Funktionen stehen in beiden Server-Editionen zur Verfügung, benötigen aber Enterprise-CALs für die Anwender, die diese Funktion nutzen.
Andere Anwender, die mit dem gleichen Server arbeiten, benötigen zum Beispiel nur die Standard-CALs, wenn diese die neuen Funktionen nicht nutzen. Zunächst benötigt jeder Anwender eine Standard-CAL. Nutzen Anwender Funktionen, welche eine Enterprise-CAL benötigen, müssen Sie diese zusätzlich zur Standard-CAL zuweisen. Für folgende Funktionen in Exchange 2013 benötigen Sie Enterprise-CALs und zusätzlich Standard-CALs für die Anwender:
• Archivierung von Postfächern über das neue Archivierungspostfach
• Suchmöglichkeiten zwischen verschiedenen Postfächern
• E-Mail-Transportrichtlinien
• Verwendung der Rechteverwaltung innerhalb von Exchange
Zusätzlich zu Exchange-CALs benötigt jeder Anwender, der sich mit Exchange verbindet, auch eine CAL für den Windows-Server auf dem Exchange installiert ist. Verwenden Anwender die Rechteverwaltung von Windows Server 2012 R2, benötigen diese zusätzliche eine CAL für die Rechteverwaltung. Weder die Standard-CAL noch die Enterprise-CAL von Exchange 2013 enthalten eine Outlook-Lizenz. Die Standard-CAL enthält das Recht, auf das Postfach zuzugreifen, aber keinerlei Rechte, Outlook einzusetzen. Sie müssen daher Outlook getrennt lizenzieren. Für Unternehmen, die eine Lizenz für Exchange External Connector einsetzen, gibt es für Exchange 2013 keinerlei Änderungen.