Wann kommt die Umsatzmilliarde?
Die halbe Umsatzmilliarde hat Cyberport nun übersprungen. Wie wollen Sie sicherstellen, dass Sie auch in Zukunft weiter so kräftig zulegen?
Siegel: Für unser Wachstum setzen wir weiterhin auf den Ausbau des stationären Geschäfts und den Post-PC-Bereich sowie auch verstärkt auf das Segment weiße Ware. Hier wachsen wir derzeit prozentual am stärksten. Was 2012 und auch 2013 stattfindet, ist aus unserer Sicht eine erhebliche Verschiebung in der Wettbewerbssituation. Für den gesamten Markt geht es verstärkt darum, das Wachstum profitabel darzustellen.
Die Geschäftsführer der Retail-Ketten Media-Saturn und Expert haben kürzlich einen Online-Anteil von 25 Prozent als "natürliche" Wachstumsbarriere für den E-Commerce ins Feld geführt. Wo sehen Sie die Wachstumsgrenzen für das Online-Geschäft in Deutschland?
Siegel: Wenn es den Online-Anbietern gelingt, auch im Service-Bereich wirklich gut zu werden, wird es eine solche Barriere nicht geben. Der Hebel für den Online-Handel wird darin liegen, zusätzliche Services zum reinen Warenverkauf anzubieten. Davon sind wir schon aufgrund unserer eigenen Erfahrung überzeugt - schließlich haben auch wir bei der Eröffnung der ersten Cyberport-Stores befürchtet, dass die Kanäle "online" und "stationär" sich gegenseitig kannibalisieren könnten. Doch das ist so nicht. Vielmehr beobachten wir ein Wachstum, das über die einzelnen Kanäle hinausgeht.
Im Großen und Ganzen betrachtet ist unser Geschäft immer noch am Anfang und spielen wir noch eine recht kleine Rolle. Die 500 Millionen Euro, die wir 2012 übersprungen haben, sind nur Schall und Rauch.
Wann werden Sie die volle Umsatz-Milliarde erreichen?
Siegel: Darüber mache ich mir heute keine Gedanken. Doch ist klar, dass weiteres Wachstum angesagt ist und sich die Branche im Umbruch befindet.