Synergie-Effekte im Einkauf
Neben Cyberport gehört auch der Elektronikversender Computeruniverse zu Burda Digital. Handelt es sich hier um zwei getrennte Entitäten oder trägt auch Computeruniverse zur Umsatzentwicklung von Cyberport bei?
Siegel: Computeruniverse ist ein selbstständiges Unternehmen, doch ist richtig, dass wir einen Teil des Einkaufs zusammengelegt haben. Wir sind verpflichtet, das in unserer Bilanz entsprechend auszuweisen. 2012 haben wir die gemeinschaftlichen Einkaufsanstrengungen noch einmal forciert. Das ist sicherlich ein weiterer Aspekt, den man bei den Gründen für unser starkes Wachstum anführen muss.
2012 hat Cyberport unter anderem die Zusammenarbeit mit dem Mobilfunk-Vermarkter Sparhandy.de und dem Service-Vermittler Einfach-machen-lassen gestartet. Handelt es sich dabei um eine gezielte Kooperations-Strategie?
Siegel: Ja, wir suchen gezielt nach Kooperationspartnern. Wir glauben, dass es heute nicht mehr genügt, online bestellte Ware einfach von A nach B zu transportieren. Auch im Netz wird Service verstärkt nachgefragt. Wir sehen darin einen zusätzlichen Mechanismus, um uns im Online-Markt zu differenzieren. Denn die Kunden sind zunehmend an Dienstleistungen interessiert und wollen das auch im Paket mit der gekauften Hardware - am besten zu einem transparenten Festpreis - erhalten.
Wir gehen davon aus, dass die Bündelung von Hardware und Dienstleistung ein Thema ist, das sehr gut über verschiedene Dienstleister eingebracht werden kann. Der entscheidende Punkt ist aber, dass die Qualität des Anbieters stimmt. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass das angebotene Service-Paket stimmt.
Welche Rolle spielen aus Ihrer Sicht die angebotenen Logistik-Services für den Geschäftserfolg?
Siegel: Just-in-time zu liefern ist sehr wichtig. Wir haben eine sehr ausgeklügelte Logistik und setzen sowohl auf das Dropshipping durch die Distribution wie auch auf das By-Pass-Shipping, also die bloße Weiterleitung der Ware über unser Lager. Wir sind hier besser als viele andere und haben inzwischen eine Standardlieferzeit von einem Tag.
Wie werten Sie in diesem Zusammenhang das viel gepriesene Modell Same-Day-Delivery?
Siegel: Aus unserer Sicht ist das vor allem ein B2B-Thema, zum Beispiel wenn es um die Lieferung von dringend benötigten Ersatzteilen geht. Endkunden hätten Same-Day-Delivery ebenfalls gerne, sind in der Regel aber noch nicht dazu bereit, extra dafür zu bezahlen. (mh)