Die Abzocke im Internet kennt keine Grenzen und macht auch vor Microsoft-Software nicht halt. In einem aktuellen Fall wird eine an sich kostenlose Sicherheitssoftware von Microsoft für 35,94 Euro verbreitet. Sogar das Microsoft-typische Website-Design kopieren die Nepper dreist.
Wer die Website security-essentials.info besucht, der glaubt sich zunächst auf einer Microsoft-Site zu befinden. Das Design der Site orientiert sich nämlich stark an dem sonst von Microsoft verwendeten Design: Oben links prangt das Logo "Microsoft Security Essentials", und eine abgebildete Frau am Notebook wird zitiert mit "Proven Antivirus Protection for free! That´s what I need." Auch neben dem Download-Button findet sich der Hinweis, dass es sich angeblich um eine kostenlose Sicherheits-Software handelt. Da ist die Rede von "No cost, no hassle security software for your PC."
Wer aber dem Link auf security-essentials.info folgt und sich registriert, der tappt in die Abo-Falle. Er schließt ein 3-Jahres-Abo für 35,94 Euro ab. Davor warnen auch die Sicherheits-Experten von G Data. Wenn für kostenlose Software Geld verlangt wird, sollten alle Alarmglocken angehen. Dieser Fall bestätigt die goldene Regel: Laden Sie Software möglichst immer direkt von der Homepage des Anbieters oder von vertrauenswürdigen Portalen von PC-Zeitschriften", warnt Ralf Benzmüller, Leiter der G DATA Security Labs. Die PC-WELT bietet beispielsweise Microsoft Security Essentials absolut gratis und natürlich ohne Abo-Falle zum Download an.
Laut Angaben von G Data fahren die Betreiber der Abzock-Website momentan eine "groß angelegte Abofallen-Kampagne". Im Web stößt man also immer wieder auf Werbung, die zu der Abzock-Website führt.
G Data rät Opfern von Abofallen, die Zahlungen nicht vorzunehmen und bei erfolgtem Einsatz der Kreditkarte diese umgehend sperren zu lassen, um so einen weiteren Missbrauch zu verhindern. In der FAQ der Abzock-Site werden die hohen Kosten damit begründet, dass man für die Verfügbarkeit der kostenfreien Software sorge und auch einen rund-um-die-Uhr-Kundendienst anbiete.
Wer die FAQ nicht liest und auf den Download-Button klickt, der wird zur Preisgabe persönlicher Infos und der Kreditkarten-Nummer gebeten. Standardmäßig sind diverse Häkchen gesetzt, durch die dem Anwender enorme Kosten entstehen. So verpflichtet er sich beispielsweise zur Zahlung für ein 3 Jahres-Abo a 11,98 Euro pro Jahr und zusätzlich zahlt er 1,49 Euro pro Monat für irgendwelche XP-Tools und weitere 1,49 Euro pro Monat für ein Anti-Spy-Tools. Macht also Kosten in Höhe von bis zu 143,22 Euro in 3 Jahren für irgendwelche Freeware.
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"Abofallen im Internet sind kein neues Phänomen, aber diese aktuelle Attacke ist durch die authentisch wirkende Webadresse besonders heimtückisch. Unaufmerksame User könnten sich dadurch schnell in Schwierigkeiten bringen", so G Data.
Bei den Abzockern sind vor allem Opensource- und Freeware-Software beliebt, die den Anwendern kostenpflichtig angeboten werden. Auch bei Youtube finden sich immer wieder Videos, in denen die Zuschauer auf dubiose Websites geleitet werden, auf denen man angebliche Beta-Keys für noch nicht erschienene Online-Spiele oder Software erhält.
Unser Tipp: Seien Sie grundsätzlich vorsichtig auf fremden Seiten und klicken Sie nie voreilig auf irgendwelche "Download"-Buttons. Informieren Sie sich im Internet über einen Anbieter. Eine kurze Suchanfrage bei Google gibt schnell Aufschluss der darüber, wie vertrauenswürdig ein Angebot ist. Einem Fremden auf der Straße würden Sie ja schließlich auch nicht Ihre Kreditkarte in die Hand drücken.
Für alle Downloads gilt: Auf www.pcwelt.de finden Sie nahezu alle nützlichen Downloads und das ohne jeglichen Haken! (PC-Welt) (wl)