Platzhirsch Paypal
Auch in der Gunst der Nutzer liegt die eBay-Tochter Paypal laut E-Payment-Barometer, das von ibi research an der Universität Regensburg erstellt wird, bei den rein digitalen Verfahren in Deutschland vorn. Von den befragten Shop-Betreibern gaben 26 Prozent an, dass ihre Kunden per Paypal zahlen. Selbst Kreditkarten - normalerweise dank der damit verbundenen Käuferschutzmechanismen bei Konsumenten weltweit das beliebteste Zahlungsmittel - haben eine niedrigere Akzeptanz als Paypal.
Längst sind die elektronischen Zahldienste aus dem Schatten von eBay und anderen reinen Online-Händlern herausgetreten. So bietet beispielsweise Lufthansa schon seit längerem an, über die Website der Fluglinie gekaufte Tickets per Paypal zu bezahlen. Die Airline erlässt ihren Passagieren dabei sogar eine Gebühr, die beim Bezahlen mit Kreditkarte anfällt. Und auch bei allen namhaften E-Commerce-Betreibern haben
Kunden die Möglichkeit, per Paypal zu zahlen.
Wie funktioniert Paypal?
Ursprünglich dient Paypal nur dazu, dass sich Mitglieder nach dem Registrieren gegenseitig Geld überweisen können. Zum Identifizieren des Empfängers dient dessen E-Mail-Adresse. Bei Überweisungen fallen Gebühren an, die der Geldempfänger zu tragen hat. Weiterer Vorteil für den Sender: Seine Finanzdaten wie Kreditkarten- oder Kontonummer bleiben verborgen.
Paypal dient quasi als Mittler und verbirgt die Informationen vor dem Empfänger - ideal beim Geschäftemachen mit Unbekannten, was bei eBay ja an der Tagesordnung ist. Zudem bietet Paypal als Treuhänder einen Käuferschutz: Kommt es zu Unstimmigkeiten, weil die Ware beispielsweise nicht geliefert wurde oder defekt ankam, friert der Anbieter den Betrag ein und überweist ihn nach Klärung auch wieder zurück. Wichtig zu wissen ist, dass der Käuferschutz nicht bei digitalen Gütern greift wie elektronischen Flugtickets, Gutscheinen, eBooks und so weiter. Auch Dienstleistungen und Fahrzeuge sind ausgenommen.
Verkäufer erfahren ebenfalls Sicherheit durch den Dienst: Sie sind bis zu einer Schadenssumme von 4000 Euro pro Kalenderjahr vor Rückbuchungen von Girokonten und Kreditkartentransaktionen (nur innerdeutsch) sowie von Zahlungen geschützt, die der Paypal-Kontoinhaber nicht autorisiert hat.
Nachteile von Paypal
So vorteilhaft das Prinzip Paypal auch klingt, in der Praxis hat der Dienst auch Nachteile. Es werden beispielsweise immer wieder Vorkommnisse bekannt, bei denen Paypal das Konto eines Nutzers - sowohl private wie auch kommerzielle Anwender sind betroffen - wegen vermeintlicher Unstimmigkeiten ohne Vorwarnung einfriert. Das ist aus Sicht potentieller Betrugsopfer vorteilhaft. Nachdem der Kundenservice von Paypal aber erfahrungsgemäß schwer zu erreichen ist beziehungsweise standardisierte Antwort-E-Mails verschickt, kann eine ungerechtfertigte Sperrung schnell zum echten Problem werden.