Rückschläge im Filialgeschäft
Nicht nur beim Online-Geschäft blieb die neue, von Bochmann, Siegfried Raisin und Jürgen Rakow geführte Vobis hinter den Erwartungen zurück. Auch die Zahl der Filialen hat sich erneut verringert. Während von einst über 100 Filialen Ende 2009 weniger als 30 übrig waren, steuerte die Franchisekette 2010 noch zuversichtlich auf ein Netz von 40 Niederlassungen zu. Heute listet die Vobis-Webseite gerade einmal 22 Standorte auf. Bochmann sieht hier einen „antizyklischen Effekt" der aktuellen Beschäftigungssituation am Werk: „Wenn die Beschäftigung hoch ist, haben nicht so viele Lust, sich selbstständig zu machen." Doch wolle Vobis weiter expandieren und sei gerade dabei, sein Konzept auf eine Sortimentsmischung von IT und TK umzustellen. „Wir suchen aktiv TK-Partner und werben diese auch gezielt an", berichtet der Vobis-Geschäftsführer. Allerdings stoße man dabei auch auf Probleme. So sei bei den TK-Fachleuten das Fachwissen im IT-Bereich oft nicht ausreichend, während sich IT-Spezialisten wiederum im TK-Bereich mit der Abschluss-Frage schwer täten. Wie schon bei der Frage der Off-/Online-Vereinbarkeit benutzt Bochmann auch hier das Bild vom „Spagat".
Während es bei Vobis noch einiges zu tun gibt, sieht Bochmann auch den Wettbewerb mit ähnlichen Problemen konfrontiert: „Die Verbindung von IT und TK probieren derzeit viele, zuletzt Gravis und Mobilcom-Debitel. Mal abwarten, wie das läuft". Und auch im E-Commerce Bereich sieht Bochmann unter den Verbundgruppen keine leuchtenden Vorbilder: „PC-Spezialist hat das Thema Onlineshop auch nicht besser gelöst, als wir" – schwierige Zeiten also für die IT-Handelsketten. (hell)