Hinter New Ways of Working steckt die Idee, Arbeit so zu organisieren, dass jeder im Unternehmen sein Potenzial voll ausschöpfen kann. Mitarbeiter sollen bewusst wählen können, welche Arbeitsweisen sie bei welchem Arbeitsprozess bevorzugen. Grundlage des New Ways of Working-Konzeptes ist der sogenannte Productivity Cube, ein von Louise Harder entwickeltes Verhaltensmodell: Der dreidimensionale Würfel vereint die arbeitsrelevanten Aspekte Technologie, Verhaltensweisen und Arbeitsplatzkultur. Zugleich zeigt er deren Bedeutung und Interaktion für das produktive Arbeiten von Mitarbeitern auf.
Der Productivity Cube ist kein statisches Gebilde. Dynamik entwickeln vor allem die Verhaltensweisen: Sie definieren und beeinflussen die Art und Weise, wie wir mit Menschen kommunizieren und wie wir an Informationen gelangen, um produktives Wissen zu schaffen.
Wissensarbeiter nutzen in ihrer täglichen Arbeit vier primäre Verhaltensweisen. Diese werden - abgeleitet von ihrem ersten Buchstaben - auch die die vier C´s genannt:
Concentration
Bei dieser Tätigkeit in Echtzeit sind Mitarbeiter durch Reflexion, Konzeption, Synthese und Entscheidungsfindung völlig auf eine Aufgabe fokussiert.Conversation
Im Gespräch mit anderen lassen sich Fragen in Echtzeit lösen oder klären. Dies kann im persönlichen Gespräch, telefonisch oder per Instant Messaging erfolgen.Collaboration
In der Interaktion mit anderen teilen Mitarbeiter Informationen und tauschen Erfahrungen und Einblicke aus, zumeist im Rahmen von Meetings oder im Gruppengespräch.Communication
Zwei oder mehrere Personen versenden und empfangen Text- oder sprachbasierte Nachrichten, zumeist nicht in Echtzeit.
Damit Wissensarbeiter produktiv arbeiten können, muss jede der vier primären Verhaltensweisen - die vier C´s - durch passende Technologien und eine entsprechende Arbeitsplatzkultur unterstützt werden.
Ein Beispiel zum Verhaltensmuster Konzentration verdeutlicht dies: Angenommen ein Mitarbeiter soll einen wichtigen Finanzbericht erstellen. Dafür muss er hochkonzentriert arbeiten. Für größtmögliche Produktivität kann er technologieseitig auf die Finanzdatenbank seines Unternehmens zugreifen, an einem Laptop mit der jüngsten Excel-Version arbeiten und einen Kopfhörer nutzen.
Aus Sicht der Arbeitsplatzkultur sollte sich der Mitarbeiter zudem entscheiden können, ob er im Home Office arbeitet oder lieber mit Kollegen in einem Raum sitzt.
New Ways of Working als Paradigmenwechsel
Doch was, wenn passende Technologien oder die Arbeitsplatzkultur fehlen und Mitarbeiter Aufgaben nicht mit der nötigen Unterstützung durchführen können?
In diesem Fall müssen Unternehmen organisatorische Änderungen vornehmen, indem sie für die notwendigen Technologien sorgen, ihre Unternehmenskultur umgestalten und lernen, menschliche Verhaltensweisen zu analysieren und zu verstehen. Passende Technologien ermöglichen Wissensarbeitern, die Balance zwischen konzentriertem Arbeiten und effektiver Kommunikation zu halten und unterstützen sie so im produktiven Arbeiten.
Haben Wissensarbeiter zudem die freie Wahl der Arbeitsplatzkultur und des Arbeitsplatzmodells - ob fest, flexibel oder frei - können sie sich voll und ganz auf ihre Kernaufgabe fokussieren: Die Schaffung produktiven Wissens.
New Ways of Working ist keine Zukunftsmusik. Unternehmen und Mitarbeiter können schon jetzt ihren Arbeitsalltag produktiver gestalten, indem sie bewusst Entscheidungen treffen, wie sie arbeiten wollen und welche Technologien sie dafür einsetzen. Mit Erfolg: Sind Mitarbeiter im Job zufrieden, wirkt sich dies positiv auf ihre Produktivität aus und steigert langfristig den Unternehmenserfolg. (rw)