Hohe Ausfallsicherheit für gemeinsamen Speicher
Wer alle Komponenten einer SOFS-basierten Storage-Lösung redundant auslegt, vermeidet einen Single Point of Failure. Die Applikations-Server können dank SMB Multichannel mehrere Verbindungen mit Scale-out File-Server aufbauen, und diese bieten im Cluster ebenfalls hohe Ausfallsicherheit. Für die Anbindung von JBODs über SAS unterstützt Windows Server Multipath I/O (MPIO), so dass auch in diesem Abschnitt Defekte aufgefangen werden können.
Cluster Shared Volumes
Wenn die Knoten eines Active/Active-Clusters gleichzeitig auf die gleiche LUN oder das gleiche Volume zugreifen, dann bedarf es zur Vermeidung von Schreibkonflikten eines Cluster-fähigen Dateisystems. Während im Failover-Cluster eines herkömmlichen File-Servers immer nur ein Knoten auf das Storage-System zugreift, benötigte Microsoft spätestens mit der Einführung von Live Migration für Hyper-V eine Cluster-fähige Lösung.
Daher brachte Windows Server 2008 R2 Cluster Shared Volumes, die in der Version 1.0 allerdings noch recht viele Schwächen zeigten. Dazu zählten etwa die schlechte Kompatibilität mit bestehenden Tools für Backup, Defragmentierung oder Laufwerksverschlüsselung. Windows Server 2012 überwand mit CSV 2.0 die meisten dieser Defizite. Freigaben, auf denen etwa Images von virtuellen Maschinen angelegt werden, lassen sich einfach über einen UNC-Pfad ansprechen.
Die Kombination aus SMB 3, Scale-out File-Server, Storage Spaces und Cluster Shared Volumes erlaubt auf Basis von Commodity-Hardware und Standard-Netzwerken den Aufbau von relativ preiswerten Speichersystemen, die alle wesentlichen Funktionen von Hyper-V unterstützen. Das betrifft nicht nur Live Migration, sondern auch die Neuerungen von Windows Server 2012 R2. So dürfen auf SMB-Freigaben auch Shared VHDX (Hyper-V Virtual Hard Disks) abgelegt werden, die ein Guest-Cluster als Shared Storage nutzen kann.