Suchmaschinen und SaaS-Modell werden instrumentiert
Bei Cisco betont man das professionelle Geschäftsgebahren der Cyberkriminellen. "Sie arbeiten zusammen, nutzen die größten Ängste und Interessen von Individuen und nutzen immer mehr legitime Internet-Werkzeuge wie Suchmaschinen und das Software-as-a-Service-Modell", sagt Patrick Peterson, Cisco Fellow und Chief Security Researcher. So nutzen Cisco zufolge Cyberkriminelle Botnetze nicht nur zum Spam-Versand auf Bestellung, sondern auch, um Schadsoftware bei Bedarf anzubieten.
"Teilweise sprechen Sicherheits-Experten schon von Malware-as-a-Service", bestätigt Link. Botnetze seien dabei zur Verteilung insofern interessant, da sie im Gegensatz zu Einzelserver-Hosts kaum komplett vom Netz genommen werden. Damit versprechen sie die nötige Service-Stabilität für cyberkriminelle Dienstleistungen.
Natürlich bleibt die Schattenwirtschaft auch bewährten Methoden wie dem Spam-Versand treu. Dabei nutzen die Kriminellen aktuelle Ereignisse bestens aus, so Cisco. Als Beispiel aus der ersten Jahreshälfte werden große Spam-Kampagnen im April genannt, die angebliche Medizin gegen die Schweinegrippe angepriesen haben. "Das fällt für uns unter Social Engineering", sagt Link und bestätigt, dass sich solche Tricks nach wie vor größter Beliebtheit erfreuen. Er verweist darauf, dass etwa Michael Jacksons Tod sowohl in E-Mails als auch in Microsofts Intant Messenger massiv von Cyberkriminellen missbraucht wurde. Das soziale Web ist eine Gefahr, vor der auch Cisco explizit warnt. Gerade soziale Netzwerke würden es Würmern leicht machen, sich zu verbreiten, da Nutzer solcher Angebote bei Links, die vermeintlich von Freunden stammen, relativ vertrauensselig sind.