Wer seinen Internet-Anschluss über das Fernsehkabel bezieht, wird in der Regel von seinem Anbieter mit einem Kabelmodem ausgestattet. Doch diese, von den Providern zur Verfügung gestellten Boxen bieten oft nur einen beschränken Funktionsumfang.
Gefahr durch Sicherheitslücken in den Kabel-Routern der Provider
Außerdem werden immer wieder zum Teil massive Sicherheitslücken in den bereitgestellten Kabel-Routern entdeckt. Zuletzt hat es die Kunden des Kabelnetzanbieters Unitymedia getroffen. Ein Hacker, der sich hinter dem Pseudonym xitan verbirgt, hat eine Sicherheitslücke in den Connect Boxen von Unitymedia aufgespürt, über die sich aus der Ferne schädliche Befehle auf den Routern ausführen ließen. Per Auto-Update hat der Provider die Schwachstelle zwar mittlerweile geschlossen, aber alleine in Deutschland waren laut Medienberichten mehr als zwei Millionen Geräte betroffen.
Der Funktionsumfang lässt sich unter Umständen mit einem hinter die Box installierten Router erweitern. Allerdings lassen sich auch dann nicht immer die gewünschten Funktionsmerkmale nutzen. Insbesondere bei der Telefonie müssen die Nutzer bei dieser Konstruktion mit Einschränkungen rechnen.
Die Netzbetreiber haben kein großes Interesse daran, dass ihre Kunden eigene Geräte direkt am Kabelanschluss betreiben. Das hat unterschiedliche Gründe: Zum einen erleichtern Standardmodems die Fernwartung und minimieren die Support-Anfragen, die unweigerlich bei Fremdgeräten auftauchen. Zum anderen können Kunden so an die eigenen Telefontarife gebunden werden, da VOIP-Angebote alternativer Anbieter schwerer eingebunden werden können und dadurch nicht komfortabel nutzbar sind.
Fritz!Box 6430 Cable, Fritz!Box 6490 Cable, Fritz!Box 6590 Cable und Fritz!Box 6591 Cable als Alternativen
Verhindern können die Netzbetreiber den Einsatz eigener Boxen jedoch nicht. Seit dem Urteil zur Router-Freiheit ist es dem Nutzer seit 1. August 2016 überlassen, welches Gerät er an seinem DSL- oder Kabelanschluss betreiben will. Vorsicht ist allerdings bei gebrauchten Geräten geboten, die ursprünglich von den Kabelnetzbetreibern kommen. Viele dieser Boxen sind oder waren nur vermietet und nicht für den Weiterverkauf bestimmt. Das kann unter Umständen dazu führen, dass die entsprechende Box den Dienst verweigert.
AVM bietet derzeit mit den Routern Fritz!Box 6430 Cable, Fritz!Box 6490 Cable, Fritz!Box 6590 Cable und Fritz!Box 6591 Cable vier aktuelle Modelle als Alternative zum Betrieb an Kabelanschlüssen an. Das neueste Modell, die Fritz!Box 6591 Cable ist nahezu baugleich mit dem Vorgängermodell Fritz!Box 6590 Cable. Allerdings unterstützt die neue Box als einziger Kabel-Router von AVM bereits den neuen Standard DOCSIS 3.1. Mit 2x2-OFDM-Kanalbündelung (Orthogonal Frequence Division Multiplexing) nach DOCSIS 3.1 lassen sich Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 6 GBit/s im Downstream und 2 GBit/s im Upstream erreichen. Durch Abwärtskompatibilität zu DOCSIS 3.0 eignet sich die Fritzbox 6591 aber auch noch für den Betrieb in aktuellen DOCSIS 3.0-Netzen.
Bei der Einrichtung für den Vodafone / Kabel Deutschland-Kabelanschluss gibt es jedoch kleinere Hürden. Wir zeigen auf den folgenden seiten Schritt für Schritt wie es geht.
- Fritzbox mit Multimedia-Dose und PC verbinden
Zunächst wird die Fritzbox für den Betrieb am Kabelanschluss vorbereitet. Dafür müssen Sie das mitgelieferte Kabel mit der Multimedia-Dose des Kabelanschlusses verbinden und das Netzteil einstecken. - Fritzbox-Benutzeroberfläche aufrufen
Um die Benutzeroberfläche aufzurufen, öffnet man ein Browser-Fenster und gibt in die Adresszeile "fritz.box" ein. Nun wird ein Kennwort verlangt. Dieses finden Sie auch auf der Karte oder auf dem Aufkleber an der Geräteunterseite. - Anschluss überprüfen
Ob die Verbindungsaufnahme erfolgreich war, sehen Sie im Menüpunkt "Übersicht" unter der Rubrik "Anschlüsse". Dort werden die aktiven Anschlüsse mit einer grünen Markierung ausgewiesen. - Vodafone-Aktivierungsseite aufrufen
Nun rufen Sie in einem zweiten Browser-Fenster unter https://kabelmodemaktivieren.vodafone.de das Vodafone-Aktivierungsportal auf. - Kundennummer und Aktivierungscode eingeben
Tragen Sie Ihre Kundennummer und Ihren Aktivierungscode in die vorgesehenen Felder ein. Ist kein Code vorhanden, kann er auf der Seite beantragt werden. - Bedingungen zustimmen
Stimmen Sie den Bedingungen zu und bestätigen Sie, dass Sie die Sicherheitshinweise zur Kenntnis genommen haben und klicken Sie auf "Kabelmodem aktivieren". - Als PDF gespeicherte Zugangsdaten
Das PDF sollten Sie an einem sicheren Ort speichern oder ausdrucken und zu Ihren Unterlagen hinzufügen. - Menüpunkt Zugangsdaten auswählen
Unter dem Menüpunkt Internet finden Sie den Punkt "Zugangsdaten". Klicken Sie auf die Registerkarte "IPv6". - Die IPv6-Anbindungsoption wechseln
Wechseln Sie unter IPv4-Anbiendung auf die Option "Immer eine native IPv6-Anbindung nutzen (empfohlen). - Neue Rufnummer einrichten
Um nun die Rufnummern anzulegen, wechseln Sie in den Menüpunkt Telefonie zum Menüpunkt "Eigene Rufnummern". - Rufnummer anlegen
Klicken Sie auf "Neue Rufnummer". - Telefonie-Anbieter auswählen
Wählen Sie als Anbieter "Vodafone Kabel" aus. Geben Sie nun die Vorwahl ohne vorgestellte 0 und die Rufnummer(n) und Ihre Zugangsdaten ein und klicken Sie auf "Weiter". - Statusanzeige der Rufnummern
Ob die Einrichtung erfolgreich war, können Sie an dem grünen Statuspunkt vor der jeweiligen Rufnummer erkennen. - Weitere Anbieter anlegen
Hier können Sie auch weitere VOIP-Anbieter anlegen. - Telefoniegeräte einrichten
Neue Telefone richten Sie im unter Telefonie im Menüpunkt "Telefoniegeräte" ein. Ein Assistent führt Sie durch die Einrichtung des jeweiligen Telefons. Dort können Sie für die einzelnen Apparate Namen vergeben und festlegen, auf welche Ihrer Rufnummer sie reagieren sollen und welche Leitung genutzt werden soll. - DVB-C-Tuner nutzen
Die Fritzbox Cable bietet zudem ein Extra-Feature: Über den Menüpunkt DVB-C können über den Kabelanschluss Fernsehkanäle empfangen und ins Heimnetzwerk gestreamt werden. - Zugangsdaten speichern
Nun werden die Zugangsdaten für die Telefonie mit dem entsprechenden Passwort angezeigt. Diese Seite kann später nicht mehr aufgerufen werden. Daher sollten Sie die Daten aufschreiben, einen Screenshot machen oder die Zugangsdaten als PDF speichern. Dazu bietet Vodafone den Button "Zugangsdaten als PDF speichern" an.