Trendthema Heimautomatisierung
Thomas Jell, Sales Director Consumer bei TP-Link hat dabei ebenfalls die Automatisierung im vernetzen Heim im Visier: "Ein ganz wichtiger Trend in den nächsten Jahren wird die Heimautomatisierung sein, also die Fernsteuerung von Heizungen, die Heimüberwachung mit IP-Kameras, der Einsatz von Licht- und Rollladen-Sensoren und vieles mehr", meint Jell. Dafür sei es aber auch erforderlich, dass ein in alle Winkel des Hauses reichendes WLAN-Netz zur Verfügung stehe.
Auch Heiko Harbers unterstreicht die Bedeutung der drahtlosen Anbindung: So seien die meistverkauften Devolo-Powerline-Adapter jene mit einer zusätzlichen WLAN-Funktion. "Leistungsfähige WLAN-Router werden immer stark nachgefragt. Wir sehen aber auch einen wachsenden Bedarf an schnelleren Heimnetz-Produkten, die datenintensiven Anwendungen und der Zunahme an mobilen Geräten im Heimnetz gerecht werden. Und nicht zuletzt fragen die Verbraucher verstärkt nach Möglichkeiten, elektrische Geräte automatisiert zu schalten und energieeffizient zu verwalten", ergänzt AVM-Manager Woltering.
Doch gerade die Heimautomatisierung greift in sicherheitsrelevante Bereiche ein, bei den der Laie durchaus Schaden anrichten kann. Hier sind Experten gefragt. Zudem ist das Angebot unübersichtlich. "Heimautomatisierung ist ein komplexes und auch differenziert zu betrachtendes Thema, vor allem weil es derzeit noch eine Vielzahl unterschiedlicher Standards gibt", erklärt Jell. Hier könne der Fachhändler mit umfangreichen Beratungs- und Installationsleistungen punkten. "Denn viele Hersteller bieten zwar Lösungen an, aber meistens keine für alle Problemstellungen", sagt der TP-Link-Manager.
Beratungsbedarf als Chance für den Handel
So sieht auch Heiko Harbers von Devolo gutes Potenzial beim vernetzten Heim für den Fachhandel: "Auch wenn die aktuellen Lösungen für die Heimautomation gegenüber vorherigen Generationen um ein vielfaches einfacher geworden sind, besteht hier sicher immer noch ein gewisser Erklärungs- und vor allem Beratungsbedarf", konstatiert er. Manche Kunden seien sich möglicherweise gar nicht der vielfältigen Möglichkeiten bewusst, die eine aktuelle Heimautomationslösung zu einem erschwinglichen Preis bieten kann. Der Fachhandel habe seit jeher durch seine Beratungskompetenz punkten und überzeugen können, auch mit dem Bereich Heimnetzwerke und Heimautomatisierung lasse sich Geld verdienen. "Das vernetzte Heim ist zwar inzwischen weitestgehend sehr einfach und intuitiv zu bedienen, gleichzeitig steigt aber auch die Gesamt-Komplexität der Installationen", macht Harbers Mut.
Als Grundvorrausetzung sieht er dabei die fundierte Beratung bei der Auswahl für den jeweiligen Kunden. "Wer darüber hinaus auch wertvolle Tipps zu Installation und Einrichtung parat hat und im Problemfall schnelle und nachhaltige Hilfe bietet, fördert die Kundenbindung sicherlich ungemein. Gerade im Bereich Heimautomatisierung schadet hier eine gute Portion Fantasie nicht, um den Kunden weitere Möglichkeiten der bestehenden Installation aufzuzeigen", glaubt Harbers. Der Experte führt dafür zahlreiche Beispiele an: "Das beginnt beim Medienserver, der über die Spielekonsole gespeicherte Videos, Musik oder Fotos an den Fernseher schickt und endet momentan beim vernetzten Heim, das über eine automatische Heizungsteuerung mit Anbindung an einen Online-Wetterdienst, vernetzte Bewegungsmelder und Kameras sowie zahlreiche weitere Features verfügt", beschreibt er die Chancen. "Hier kann der Fachhändler als zusätzliche Dienstleistung zum 'Smart-Home-Architekten' werden und den Kunden umfassend beraten - von der Planung der optimalen Platzierung der einzelnen Komponenten über deren Installation bis hin zur individuellen Einrichtung nach Kundenwunsch. Wahrscheinlich ergeben sich hier oft schon in der gemeinsamen Planungsphase Ideen für spätere oder sofortige Erweiterungen der jeweiligen Smart-Home-Installation", sagt Harbers.
Dabei ist jedes Kundenszenario unterschiedlich: "So individuell wie jedes Heimnetz ist, sollte auch die Beratung sein. Generell geht es beim Thema Heimvernetzung nicht nur um eine singuläre Produktvermarktung, sondern es geht ums Gesamtkonzept", gibt AVM-Spezialist Woltering zu Bedenken.