In Deutschland war Bechtles Umsatzwachstum sogar zweistellig (plus 10,6 Prozent), im Ausland - mit zum Teil drastischeren Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie - konnte das Systemhaus immerhin noch um 7,3 Prozent zulegen. Das organische Umsatzwachstum belief sich auf 8,2 Prozent. Bechtles Vorsteuerergebnis (EBT) erhöhte sich im ersten Quartal 2020 gar um 13,4 Prozent gegenüber den Vergleichszeitraum 2019 - auf 51,1 Millionen Euro. Damit verbesserte sich die EBT-Marge auf 3,8 Prozent.
Im Segment "IT-Systemhaus & Managed Services" konnte die Bechtle AG ihre Erlöse in den ersten drei Monaten 2020 um 9,8 Prozent auf 859,1 Millionen Euro erhöhen. Hier lag die organische Wachstumsrate bei 8,1 Prozent. Zusätzliche Impulse kamen aus der erhöhten Nachfrage im Bereich der Ausstattung und des Betriebs von Home Office- und Collaboration-Lösungen. Folglich erhöhte sich das Vorsteuerergebnis im Systemhausumfeld um 23,2 Prozent auf 32,5 Millionen Euro, die EBIT-Marge stieg von 3,4 auf 3,8 Prozent an.
Bechtle-Mitgründer Gerhard Schick ist 80 geworden
Im Bereich B2B-E-Commerce wuchs Bechtles Umsatz im ersten Quartal 2020 um 8,5 Prozent auf 496,6 Millionen Euro an. Besonders stark war das Wachstum in Deutschland mit plus 20,4 Prozent. Auch hier wirkte sich die hohe Nachfrage nach Home Office-Equipment positiv auf die Erlöse aus. Aufgrund von Wertberichtigungen im Zuge der zu erwartenden wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie nahm das E-Commerce-EBIT nur um 1,2 Prozent auf 20,1 Millionen Euro zu, was sich in einer gesunkenen Marge niederschlug (4,1 statt 4,3 Prozent).
Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG, kann also mit dem Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2020 durchaus zufrieden sein: "Im ersten Quartal 2020 hatten wir bereits mit negativen Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen. Viele Projekte wurden abrupt verschoben, vereinzelt gab es Lieferschwierigkeiten und auch der Einsatz unserer Mitarbeiter beim Kunden vor Ort war deutlich erschwert. Allerdings haben wir im Industrieumfeld und bei unseren öffentlichen Kunden einen starken Nachfrageschub gespürt, insbesondere bei der Ausstattung von Home Offices und bei technischen Lösungen rund um die virtuelle Zusammenarbeit."
Sein Ausblick auf das Gesamtjahr 2020 ist von Optimismus geprägt: "Auch wenn eine verlässliche Vorausschau derzeit unmöglich ist und wir ein eher verhaltenes zweites Quartal erwarten, halten wir an unseren Zielen für das laufende Jahr fest. Aktuell gehen wir davon aus, dass sich unser Geschäft im Laufe des dritten Quartals wieder zunehmend normalisieren wird. Die mittel- bis langfristigen positiven Aussichten sind für uns ungeachtet der Folgen der Covid-19-Pandemie angesichts der anhaltenden Digitalisierung nach wie vor intakt", so Olemotz.