So wird 2012

Drei Fragen an Gerhard Schulz, Ingram Micro

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2012 befragt. Hier die Antworten von Gerhard Schulz, Senior Vice President Central and Eastern Europe, Executive Managing Director Ingram Micro Distribution GmbH.

Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2012 befragt. Hier die Antworten von Gerhard Schulz, Senior Vice President Central and Eastern Europe, Executive Managing Director Ingram Micro Distribution GmbH.

Wie schätzen Sie die Aussichten der ITK-Branche für 2012 ein?

Gerhard Schulz: Unsere Branche beweist im Moment einmal mehr, wie dynamisch sie ist. Vor ein paar Wochen hätte ich die Frage nach den Aussichten 2012 wahrscheinlich noch optimistischer beantwortet. Mit Blick auf die Analysten der IDC, die die Wachstumsprognosen für 2012 deutlich zurückgestuft haben und sich nur noch im einstelligen Bereich bewegen, bleiben wir dennoch positiv gestimmt. Das Wachstum im Kernmarkt ist zwar begrenzt, aber wir setzen im Angesicht der schwachen Marktentwicklung und des sinkenden Verbraucher-Vertrauens auf den Ausbau selektiver Geschäftsfelder und neuer Technologien. Gerade die steigende Digitalisierung in Bereichen wie Education und Healthcare eröffnet neue Anwendungsfelder und damit Entwicklungsmöglichkeiten, die es zu ergreifen gilt. Es bleibt die Unsicherheit in Bezug auf die Auswirkungen der Festplattenkrise, die noch nicht vorhersehbar sind. Zusammenfassend lässt sich sagen: Es bleibt spannend und wir blicken bei allen Turbulenzen positiv in die Zukunft.

Was kommt 2012 auf Ihr Unternehmen zu?

Schulz: Wir haben in den letzten Wochen mit den wirtschaftlichen Unruhen in der Euro-Zone und der Naturkatastrophe in Thailand mit ihren Folgen für die weltweite Festplatten-Produktion wieder gesehen, wie unterschiedlich und zum Teil unvorhersehbar die Einflüsse auf unsere Branche sind. Wir bewegen uns im Spannungsfeld einer dynamischen Entwicklung mit neuen Technologien auf der einen und großer wirtschaftlicher Unsicherheit auf der anderen Seite. Daraus lässt sich ableiten, was in 2012 auf Ingram Micro zukommt, wenn wir auch weiterhin erfolgreich unsere Marktführerschaft verteidigen wollen: Es wird in unserer ohnehin schnelllebigen Branche immer wichtiger, flexibel zu sein und schnell auf Marktentwicklungen zu reagieren. Tun sich neue Wachstumsbereiche auf, gilt es, in enger Zusammenarbeit mit Herstellern und Kunden neue Business-Bereiche aufzubauen, in denen wir spezifisches Know-how bündeln und konsequent erweitern. Ebenso gilt es aber, zu reagieren, wenn Bereiche unsere Erwartungen nicht erfüllen. All dies geschieht auf der Grundlage unseres starken, soliden Broadline-Geschäfts. Beim Auf- und Ausbau aller Themen in den Bereichen Value und Verticals profitieren wir von unserer jahrzehntelangen Expertise. Als One-Stop-Shopping-Plattform und Logistikprofi stehen wir für Finanzstärke, hohe Verfügbarkeit, Schnelligkeit und Liefertreue. Wir werden auch in 2012 beständig an uns und unseren Services arbeiten, um die hohen Ansprüche an uns selbst zu erfüllen und für Hersteller und Kunden weiterhin ein verlässlicher Partner zu sein.

Was werden 2012 die Trends der ITK-Branche sein?

Schulz: Ich sehe in 2012 die Themen vorne, die auch schon dieses Jahr Dynamik in unsere Branche gebracht haben. Es wird Zeit, die Cloud weiter mit Leben zu füllen und auf das steigende Interesse von Seiten der IT-Entscheider sowie der Verbraucher zu reagieren. Dabei entwickeln sich die Vertriebsmodelle weiter, vom reinen Software-Vertrieb zum Service-Provider-Modell. Die Distribution spielt hier eine zentrale Rolle als Vermittler und Multiplikator zwischen Hersteller und Fachhandel und stellt wichtige Mehrwerte bereit, wie wir dies bereits mit dem Aufbau der herstellerübergreifenden, europaweiten Cloud-Initiative "Channel Transformation Alliance" tun. Auch im Bereich Mobility erwarten wir dank des nicht zu stoppenden Vormarsches von Smartphones und Tablets weiter starke Zuwächse. Dabei müssen wir berücksichtigen, dass sich die Umsätze aus dem PC- und Notebook-Geschäft weiter verschieben und sich Kannibalisierungseffekte ergeben werden. Auch die Ultrabooks mit der robusten und energieeffizienten Flash-Memory-Technik werden neue Impulse setzen. Die veränderte Kommunikation dank neuer Technologien zeigt sich außerdem im Bereich Unified Communication, der stark an Bedeutung gewinnen wird. Doch nicht nur auf Unternehmensebene, genauso in der Bildung verändert sich die Kommunikation. So besteht beispielsweise im Bereich Education in Deutschland weiterhin großes Potential für die Ausstattung von Schulen und Universitäten mit IT-Equipment. Der Grad der Umsetzung hängt stark von den finanziellen Mitteln der Länder ab.

Lesen Sie hier, was andere führende Köpfe des ITK-Channels für 2012 erwarten.

(awe)

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