Sun-Käufer Oracle rechnet mit weiteren Kosten der Übernahme des Server- und Java-Spezialisten. Mehr Stellenstreichungen als bis dato veranschlagt seien der Grund. Bis zu 825 Millionen Dollar Kosten, so schreibt Oracle in einer Pflichtmitteilung an die US- Wertpapieraufsichtsbehörde SEC, müssten für nicht näher präzisierte Aufwendungen im Zusammenhang mit den Stellenstreichungen vor allem in Europa und Asien gezahlt werden.
Bis dato hatte Oracle 325 Millionen Dollar Kosten für die Übernahme geltend gemacht.
Doch die nunmehr entdeckten zusätzlichen Stellenstreichungen dürften weitere 675 bis 825 Millionen Dollar kosten. Oracle teilte nicht mit, welche Stellen gestrichen werden sollen. Auch zur die Zahl der Streichungen wollte es sich nicht äußern.
Allerdings weist die Angabe an die SEC, zwischen 550 bis zu 650 Millionen Dollar seien für Abfindungen zu zahlen, auf eine erhebliche Zahl hin.
Die übrigen Kosten teilt Oracle so auf: 115 Millionen für Gebäude- respektive Fabrikkosten, bis zu 60 Millionen Dollar für die Beendigung von Vertragsbeziehungen.
Während Oracle dürr versicherte, die Stellenstreichungen würden der Verbesserung der Workflows und der Effizienz dienen, erklärten Analysten, man müsse damit rechnen, dass das Ende der Stellenstreichungen bei Sun noch immer nicht erreicht sei.
Sun hatte 3,000 Stellen, rund zehn Prozent der Arbeitsplätze, im vergangenen Oktober gestrichen; ein Jahr zuvor hatten rund 6,000 Angestellte blaue Briefe erhalten.
Aus dem deutschen Sun-Channel war zu erfahren, dass die angekündigten Effizienzsteigerungen dringend notwendig seien. Derzeit könne man von Glück sagen, wenn man einen Sun-Mitarbeiter am Telefon erreiche. Vertriebs- und Channelbeauftragte seien Mangelware, und die Abwicklung einfacher (Server-) Aufträge könne sich wochenlang hinziehen. (wl)