Gartner blickt in die Zukunft

10 disruptive Technologietrends für 2019

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs "CIO des Jahres". Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Trend 8: Smart Spaces

Gartner definiert Smart Spaces als physische oder digitale Umgebungen, in denen Menschen und technikgestützte Systeme interagieren. Die so entstehenden Ökosysteme seien zunehmend vernetzt, koordiniert, offen und intelligent. Zugeschnitten auf bestimmte Einsatzszenarien oder Zielgruppen ermöglichten sie ein höheres Niveau an Automatisierung und Interaktion.

Schon seit einiger Zeit entständen derartige Smart Spaces etwa in Verbindung mit Smart-City-Konzepten, Digital Workplaces, Smart Homes und vernetzten Fabriken, erläutern die Analysten. Sie erwarten, dass der Markt für robuste Smart Spaces in den kommenden Jahren an Fahrt aufnimmt und Technologien in unterschiedlichsten Formen Bestandteile unseres täglichen Lebens werden.

Trend 9: Digitale Ethik und Privatsphäre

Die Themen Privatsphäre und digitale Ethik gewinnen 2019 weiter an Bedeutung, prognostiziert Gartner. Das betreffe Einzelpersonen ebenso wie Unternehmen und Behörden. Vor allem die Art und Weise, wie private und öffentliche Organisationen persönliche Daten nutzten, bereite vielen Sorgen.

"Jede Diskussion um Privatsphäre und Datenschutz sollte im größeren Kontext einer digitalen Ethik geführt werden", rät Cearley. Im Kern gehe es um das Vertrauen von Kunden, Mitarbeitern und Partnern. Dazu reiche es nicht, Datenschutz und Datensicherheit im eigenen Unternehmen zu gewährleisten. Entscheider sollten nicht nur fragen: "Sind wir compliant?" sondern auch: "Tun wir das Richtige?"

Trend 10: Quantencomputer

Im Unterschied zu klassischen digitalen Rechnern arbeiten Quantencomputer auf Basis quantenmechanischer Zustände. Sie können damit zumindest theoretisch rechenintensive Aufgaben besser oder schneller lösen als herkömmliche Computer. Einsatzmöglichkeiten finden sich in vielen Feldern, insbesondere in der Automobil- sowie der Finanz- und Versicherungsbranche. Großes Potenzial sehen die Protagonisten auch in den Bereichen Forschung, Militär und Pharmazie. So lasse sich etwa ein Krebsmedikament mithilfe von Quanten Computing erheblich schneller zur Marktreife entwickeln.

"CIOs und IT-Entscheider sollten sich schon heute mit Quantencomputern und den kommerziellen Einsatzmöglichkeiten beschäftigen", empfiehlt Gartner-Mann Cearley. Sie dürften allerdings nicht davon ausgehen, dass die Technik schon in wenigen Jahren zu revolutionären Veränderungen führen werde. Die meisten Organisationen würden noch bis mindestens 2022 brauchen, bis sie die erste Lernphase abgeschlossen haben. Mit nennenswerten Einsätzen in der Praxis sei frühestens 2023 zu rechnen.

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