Gegenseitiges Ergänzen
Symantec gab die MessageLabs-Übernahme im Laufe der Konferenz bekannt. Die Akquisition soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein und hat einen Umfang von knapp 700 Millionen Dollar. Message Labs gilt als Managed-Service-Spezialist für Web- und Messaging-Sicherheit und bedient nach eigenen Angaben weltweit rund 19.000 Kunden mit insgesamt acht Millionen Arbeitsplätzen. Im Fiskaljahr 2008 hatte Message Labs bei einem 20 prozentigen Wachstum einen Umsatz von 145 Millionen Dollar erzielt. Wie John Thompson vor Ort klar machte, habe sich Symantec für die Übernahme entschieden, da sich das Unternehmen mit seinen weltweit 14 Rechenzentren als stark "komplementär" erwiesen habe: Das Portfolio von Messagelabs sei auf Messaging- und Web-Security beschränkt; Symantec mit seinem weitaus größeren Portfolio habe aber Ausbaubedarf, was das eigene SaaS-Angebot betreffe. In der Tat bietet der Konzern bislang nur in den USA im Rahmen seinen Symantec Protection Network (SPN) Backup- und Archivierungsdienste via Internet an.
Thompson kündigte an, dass Symantec nun dank der erworbenen Datenzentren und des zusätzlichen SaaS-Know-Hows den Leistungsumfang von SPN weltweit anbieten werde - und vor allem auch um weitere Lösungsbereiche erweitern wolle, etwa um Desaster Recovery, Compliance-Dienste, Data-Loss-Prevention und End-Point-Security. Vor allem von Europa, wo MessageLabs zwei Drittel seines Umsatzes erzielt, erhofft sich Thompson bald schon einen ersten Schwung. "Künftig sollen unsere Kunden die uneingeschränkte Wahl haben, wie sie unsere Dienste in Anspruch nehmen wollen, ob per Internet oder in Form von Hard- oder Software. Dank dem Kauf von MessageLabs verfügen wir nun über eines der größten SaaS-Angebote für Infrastruktur-Dienste, das derzeit am Markt zu finden ist."
Weitere Informationen zur Umsetzung blieb der CEO aber schuldig. Thompson betonte, dass er das Geschäftsmodell von MessageLabs vorerst nicht verändern wolle. Das übernommene Unternehmen erzielt zirka die Hälfte seines Umsatzes über indirekte Kanäle. Von ChannelPartner gefragt, ob auch regionale Systemhäuser bald schon Teil von Symantecs SaaS-Initiative sein sollen, wich der Manager aus und betonte, dass dies erst "in einem möglichen zweiten Schritt" erfolgen werde.