Initiative für Unternehmen und Azubis

Starthilfe für E-Commerce-Ausbildung



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Die von Handelsunternehmen lange geforderte E-Commerce-Ausbildung ist da - doch wer bildet aus und wo gibt es Berufsschulen? Eine Initiative will nun bei der Koordinierung helfen.
Eine Gemeinschaftsinitiative will bei der Umsetzung der neuen E-Commerce-Ausbildung helfen
Eine Gemeinschaftsinitiative will bei der Umsetzung der neuen E-Commerce-Ausbildung helfen
Foto: bevh

Deutschland bekommt den ersten Ausbildungsberuf für die digitale Wirtschaft: Von August 2018 an können alle Betriebe, die Onlinekanäle für den Vertrieb ihrer Waren und Dienstleistungen nutzen, "Kauffrauen und Kaufmänner im E-Commerce" ausbilden. Der Beruf steht damit nicht nur Groß- und Einzelhandel offen, sondern auch Reiseveranstaltern, Ticketing-Dienstleistern, der herstellenden Industrie oder Onlinespiele-Anbietern.

Am neuen Beruf - erstmals beim DIHK vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V. schon im Jahr 2012 angeregt - haben die Sachverständigen des Bundes und der Länder seit November 2016 gefeilt. Herausgekommen ist ein Beruf, der Schüler bereits mit gutem mittlerem Schulabschluss oder Abitur in allen praktischen Prozessen des E-Commerce von Grund auf ausbildet. Die Berufsschulen richten ab Sommer 2018 neue Klassen ein, die in 12 Lernfeldern Kernkompetenzen im digitalen Vertrieb und Handel vermitteln.

Unternehmen sollen Bedarf melden

Als eines der ersten Unternehmen kündigte Media-Saturn an, eigene E-Commerce-Spezialisten ausbilden zu wollen. Doch viele andere Unternehmen, die seit langem auf diesen neuen Beruf gewartet haben, stellen sich die Frage, ob auch in ihrer Region Berufsschulen E-Commerce-Klassen einrichten werden.

Um hier für Orientierung zu sorgen, haben sich nun der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh), der Bundesverband Onlinehandel (BVOH), EHI Retail Institute, der Händlerbund, die real,- Digital Services GmbH sowie Trusted Shops zusammengetan. Unter der Adresse www.ecommerce-ausbilden.de können Unternehmen ihre Stimme abgeben. Einfach die Postleitzahl und die beabsichtigte (nicht bindende) Anzahl von Ausbildungsplätzen im E-Commerce eintragen und mitmachen. Die so entstehende Liste dient den regionalen IHKs und Bezirksregierungen bei der Entscheidung über Berufsschulstandorte. (mh)

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