Gesamtbetriebsrat und Arbeitgebervertretung von T-Systems haben sich auf eine gemeinsame Vorgehensweise beim weiteren Personalabbau verständigt. Im Mittelpunkt stehen Instrumente, die das ganze sozialverträglich gestalten sollen. Nach der Streichung von 3.000 Stellen für die übrig gebliebenen Beschäftigten bei T-Systems in Deutschland ein Kündigungsschutz bis Mitte 2012.
"Unser Ziel war es, die internationale Wettbewerbsfähigkeit von T-Systems zu verbessern und damit Arbeitsplätze auch mittelfristig zu erhalten. Das Verhandlungsergebnis gibt uns nun die Möglichkeit, den strukturell notwendigen Personalumbau möglichst sozialverträglich fortzusetzen", sagt Dr. Matthias Schuster, Personalverantwortlicher T-Systems. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Großkundensparte der Deutschen Telekom 2009 und 2010 noch insgesamt rund 3.000 Stellen streichen müssen.
"Als Betriebsräte sind wir generell gegen Personalabbau. Wir stellen uns aber den strukturellen Problemen von T-Systems. Deshalb haben wir im Interesse unserer Mitarbeiter eine einseitige Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen durch den Arbeitgeber verhindert", meint Hans-Jürgen Kallmeier, Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei T-Systems.
"Das waren keine einfachen Verhandlungen. Wichtig ist, dass wir uns mit der Forderung zum Beispiel nach einem freiwilligen Abbauprogramm und der Anrechnung des Abbaus von freien Mitarbeitern auf die Abbauzahlen insgesamt durchgesetzt haben. Gleichzeitig haben wir einen Kündigungsschutz bis Mitte 2012 für unsere Mitarbeiter erkämpft." Ziel der Arbeitnehmervertretung sei es, Härten wie betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, fügte Kallmeier hinzu.
Arbeitgeber und -nehmer bei T-Systems verständigten sich auf freiwillige Instrumente. So will das Unternehmen Mitarbeitern ermöglichen, intern oder extern einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Festangestellte sollen durch Weiterqualifizierung freie Mitarbeiter ersetzen. Interessierte Beschäftigte erhalten außerdem die Möglichkeit, sich direkt aus ihrem heutigen Arbeitsverhältnis in eine neue Stelle vermitteln zu lassen.
Weitere Instrumente sind ein zeitlich begrenztes Abfindungsprogramm sowie die schon geltenden Regelungen zum Vorruhestand oder zur Altersteilzeit für Beamte und Angestellte. Zusätzlich können Beamte Unterstützung bei der Vermittlung in Arbeitsverhältnisse im Öffentlichen Dienst in Anspruch nehmen.
Ende 2009 wird T-Systems prüfen, inwieweit diese freiwilligen Instrumente gegriffen haben. Sollten betroffene Mitarbeiter bis dahin keine alternative Beschäftigungsmöglichkeit gefunden haben, können sie für eine befristete Zeit in eine Transfergesellschaft eintreten, die das Unternehmen gemeinsam mit Vivento, dem Personaldienstleister der Deutschen Telekom, nach dem gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren einrichtet.
Mitarbeiter, die in diese Gesellschaft übergehen, lösen ihren Arbeitsvertrag mit T-Systems und werden bei Vivento in der Suche nach einem neuen Arbeitsverhältnis unterstützt.
T-Systems' Umsatz in Umsatz in Deutschland sinkt – von 9,5 im Jahr 2007 auf 8,3 Milliarden Euro im Vorjahr, im Ausland legt T-Systems Quartal für Quartal zu. Analog gehen die Mitarbeiterzahlen im Inland zurück – von 40.300 im Jahr 2007 auf 34.400 im Vorjahr, während sie außerhalb Deutschlands steigen. So nahm die Anzahl der weltweit Beschäftigten von 2007 auf 2008 "nur" von 56.500 auf 52.500 ab, während der weltweite Umsatz im gleichen Zeitraum von zwölf auf elf Milliarden abnahm. (rw)