Hewlett-Packard: ProLiant DL380 G6
Hewlett-Packard ordnet seine Server in Generationen an. Zusammen mit der Freigabe der neuen Intel-Prozessoren Xeon 5500 (Codename Nehalem) wurden viele Konzepte in der CPU geändert, die auch maßgeblichen Einfluss auf den Stromverbrauch haben. Diese hat HP in der aktuellen sechsten Generation seiner Server implementiert. Der HP ProLiant DL380 ist eines der Modelle aus der G6-Reihe. Dieser wurde in diese Untersuchung einbezogen.
Der HP-Server lässt sich mit Intel Xeon CPUs bis zur 2,93 GHz Intel Xeon X5570 Quad-Core mit Turbo Mode in den Leistungsstufen 60, 80, and 95 Watt bestücken. Zusammen mit der neuen Architektur des Xeon 5500 änderte sich auch die Speicheranbindung. Die Speicher-Controller der Northbrigde wurden gestrichen, stattdessen erfolgt die Adressierung des Speichers direkt durch die CPU. Das ermöglicht die Verwendung von DDR3-RAMS. Diese sind gegenüber den beim Xeon vorher verwendeten FB-DIMMs sparsamer im Stromverbrauch.
Im SPECpower_ssj2008 erreichte der DL380G6 mit 1813 ssj_ops/watt einen Spitzenwert unter den hier betrachteten Systemen. Dieser Benchmark misst den Durchsatz eines Rechners im Verhältnis zu seinem Energieverbrauch. HP bietet in all seinen Modellen eine umfassende Unterstützung der CPU-Funktionen zur Energieeinsparung. Die Grundlage für einen optimierten CPU-Betrieb hat Intel im Prozessor verankert. Dazu müssen allerdings die Hersteller diese Energieoptionen in der Firmware des Mainboards, des BIOS und der gesamten Ansteuerlogik des Mainboards unterstützen. In dieser Hinsicht ist die Umsetzung zur Energieeffizienz in den HP-Systemen sehr weit fortgeschritten.
Zur Steuerung des Stromverbrauchs stellt HP darüber hinaus ein Set an Tools und Hilfen bereit. Diese werden unter dem Begriff der Thermal Logic gebündelt. Eingebettet in die HP-Verwaltungstools wie auch den "Systems Insight Manager" lässt sich dadurch der aktuelle Energieverbrauch zeitnah und fortlaufend kontrollieren. Die gemessenen Werte können sowohl für die kurzfristige Steuerung als auch für die Langfristanalyse und Kapazitätsplanung herangezogen werden. Durch spezielle Verwaltungs-Tools lässt sich dabei der Stromverbrauch eines Server oder einer Gruppe von Servern zuweisen. Diese Funktionen des "Dynamic Power Capping" sorgen auch dafür, dass dabei die Anforderungen an die Stromversorgung und die maximalen Leistungswerte der Sicherungssysteme nicht überschritten werden. Um geschäftskritische Server aber nicht die Energiegrundlage zu entziehen, können diese Einstellungen auch in Hinblick auf die geschäftlichen Prioritäten erfolgen. Um die Kühlung der Systeme zu optimieren betreibt der HP-Server mehrere Lüfter parallel. Diese werden von bis zu 32 Temperatursensoren auf den Kühlbedarf angepasst.