So geht's

Die 14 nervigsten WLAN-Probleme lösen

23.02.2017
Von David Wolski

WLAN-Tipp 8: Funknetz taucht in der WLAN-Liste nicht auf

Die WLAN-Kennung (SSID) Ihres Routers taucht in der Funknetz-Liste Ihres Clients nicht auf.

Lösung: Das könnte zum einen daran liegen, dass die SSID im Router auf „versteckt“ gesetzt ist. Eine andere Möglichkeit: Aktuelle WLAN-Router funken in der Regel nicht nur im altbewährten, aber stark belasteten 2,4-GHz-Bereich, sondern auf Wunsch auch im weniger ausgelasteten 5-GHz-Frequenzband. Aber nur wenige Router beherrschten beide Frequenzbereiche gleichzeitig. Wenn Sie in dem Fall 5 GHz aktivieren, können WLAN-Geräte (Clients), die nur 2,4 GHz unterstützen, nicht mehr auf das Funknetz zugreifen.

Nicht immer ist es aber offensichtlich, dass der Router auf den ausschließlichen 5-GHz-Betrieb eingestellt ist. Denn häufig taucht im Konfigurationsmenü der Begriff „5 GHz“ gar nicht auf. Manche Hersteller orientieren sich nur an den Bezeichnungen der WLAN-Standards. Dann entspricht die Auswahl von „802.11b, g & n“ dem 2,4-GHz-Bereich und „802.11a & n“ dem 5-GHz-Band. Denn 802.11b und g funken laut Spezifikation ausschließlich auf 2,4 GHz, 802.11a nur auf 5 GHz. 802.11n darf beide Bänder nutzen.

An den Clients müssen Sie das zu nutzende Frequenzband in der Regel nicht manuell einstellen. Sie unterstützen zwar auch nicht unbedingt beide Bereiche simultan. Aber da sie immer nur mit einem Router gleichzeitig verbunden sind, macht das nichts. Bei der Suche nach verfügbaren Funknetzen scannen die Clients abwechselnd beide Frequenzbänder.

Mit einem solchen WLAN-zu-LAN-Adapter binden Sie Geräte ins Funknetz ein, die kein WLAN-Modul, sondern nur eine Netzwerkbuchse besitzen.
Mit einem solchen WLAN-zu-LAN-Adapter binden Sie Geräte ins Funknetz ein, die kein WLAN-Modul, sondern nur eine Netzwerkbuchse besitzen.
Foto: Hama

WLAN-Tipp 9: WLAN-Gerät versucht, sich beim Nachbarn einzubuchen

Sie sind mit Ihrem Client in einem anderen Raum als sonst und erhalten plötzlich die Fehlermeldung, dass der WLAN-Schlüssel nicht mehr stimmt. Wenn Sie sich in die Nähe Ihres Routers begeben, klappt der Verbindungsaufbau wieder.

Lösung: Der voreingestellte WLAN-Name (SSID) ist bei gleichen Router-Modellen oftmals bei jedem Gerät identisch. Das kann dazu führen, dass Ihr Client versucht, sich mit einem fremden Funknetz zu verbinden. Und zwar dann, wenn an einer bestimmten Stelle in Ihrer Wohnung der baugleiche Router Ihres Nachbarn stärker zu empfangen ist als Ihrer. Der Verbindungsaufbau scheitert dann natürlich am abweichenden WLAN-Schlüssel. Abhilfe schaffen Sie, indem Sie eine unverwechselbare Zeichenfolge als SSID verwenden.

WLAN-Tipp 10: Versteckte SSID sorgt für Probleme

Sie haben im Router aus Sicherheitsgründen das automatische Aussenden des WLAN-Namens (SSID) deaktiviert. Dadurch müssen Sie die SSID bei jedem Client beim ersten Verbindungsaufbau manuell eingeben. Bei einem Ihrer Geräte klappt das aber nicht.

Lösung: Manche Clients bieten die Option, sich mit einem „versteckten“ WLAN zu verbinden, nicht an - oder sie ist nur schwer zu finden. Es hilft in der Regel auch nicht, die SSID-Übertragung am Router kurzzeitig einzuschalten, um ein neues Gerät zu verbinden. Denn wenn Sie die SSID danach wieder verstecken, wird der Client das Funknetz in den meisten Fällen nicht mehr finden, da es eine sichtbare Kennung erwartet. Sie machen sich das Leben daher leichter, wenn Sie die SSID vom Router dauerhaft übertragen lassen. Das Verstecken bringt keine zusätzliche Sicherheit, wenn Sie ohnehin eine sichere Verschlüsselungsmethode zusammen mit einem ausreichend komplexen WLAN-Schlüssel verwenden. Falls Sie WPS benutzen wollen kommen Sie ohnehin nicht drum herum, die SSID sichtbar zu machen.

WLAN-Konfiguration in Windows
WLAN-Konfiguration in Windows

WLAN-Tipp 11: Gerät mit Netzwerkbuchse ins WLAN einbinden

Sie möchten ein Gerät, das nur über eine Netzwerkbuchse verfügt, mit Ihrem Heimnetz und dem Internet verbinden. Der Standort des Geräts ist aber weit vom Router entfernt und „Strippen ziehen“ kommt nicht infrage.

Lösung: In diesem Fall können Sie entweder die im vorherigen Punkt genannte Variante der Datenübertragung übers Stromnetz in Erwägung ziehen. Oder Sie nutzen einen WLAN-zu-LAN-Adapter, zum Beispiel den „Hama 2in1 Wireless-LAN Adapter“. Er lässt sich entweder so konfigurieren, dass er als WLAN-Router arbeitet, oder - wie in unserem Fall benötigt - als WLAN-Client, der sich mit einem Funknetz verbindet und die Daten an die eingebaute Netzwerkbuchse weiterreicht.

WLAN-Tipp 12: Probleme mit Komfort-Einrichtung WPS

Sie möchten die WPS-Funktion (Wifi Protected Setup) zur Einbindung eines neuen Geräts in Ihr Funknetz nutzen. Denn WPS erspart das Eintippen des kryptischen Sicherheits-Schlüssels. Der Verbindungsaufbau klappt aber nicht.

Lösung: Die zwei gebräuchlichsten WPS-Methoden sind WPS-PIN und WPS-PBC. Bei WPS-PIN geben Sie am Client einen zuvor im Router definierten Zahlencode ein, der in der Regel vierstellig ist. Bei WPS-PBC drücken Sie erst am Router und dann innerhalb eines Zeitraums von zwei Minuten eine bestimmte Taste am WLAN-Gerät. Bei beiden WPS-Methoden überträgt der Router anschließend den WLAN-Schlüssel zum Gerät, das ihn daraufhin speichert und die Netzwerkverbindung herstellt. Manche WLAN-Geräte unterstützen aber nur eines der beiden WPS-Verfahren. Dann ist es wichtig, im Router beide oder zumindest die vom Endgerät unterstützte Methode zu aktivieren. WPS-PIN sollten Sie aber nicht dauerhaft aktiviert lassen. Denn ansonsten könnte sich ein Fremder durch automatisches Ausprobieren aller 10.000 Möglichkeiten von 0000 bis 9999 (im Falle einer vierstelligen PIN) Zugang zu Ihrem WLAN verschaffen. Viele WLAN-Router lassen nämlich unendlich viele Versuche zu, statt nach mehreren falschen Eingaben den WPS-PIN-Zugang bis auf weiteres zu sperren.

Softperfect Network Scanner zeigt an, wie viele Geräte mit Ihrem Heimnetz verbunden sind sowie welche IP-Adressen und Bezeichnungen diese tragen.
Softperfect Network Scanner zeigt an, wie viele Geräte mit Ihrem Heimnetz verbunden sind sowie welche IP-Adressen und Bezeichnungen diese tragen.

WLAN-Tipp 13: IP-Adressen aller Netzwerk-Geräte anzeigen

Sie möchten sich einen Überblick über alle mit dem Heimnetz verbundenen Geräte verschaffen. Oder Sie benötigen die IP-Adresse eines Geräts, die es von sich aus nicht anzeigt - zum Beispiel von einem Netzwerkdrucker ohne Display.

Lösung: Der kostenlose Softperfect Network Scanner scannt Bereiche von IP-Adressen und verrät Ihnen, hinter welchen Nummern sich Geräte verbergen. Wenn das jeweilige Gerät eine Netzwerkbezeichnung trägt (Host Name), zeigt das Tool auch diese an. Das gleiche gilt für freigegebene Ordner. Bevor Sie den Scan-Vorgang starten können, legen Sie den Adressbereich fest, den Softperfect Network Scanner durchsuchen soll. Um ihn nicht manuell ermitteln und eingeben zu müssen, klicken Sie auf „Options -> IP Address -> Detect Local IP Range“.

Im folgenden Auswahldialog ignorieren Sie den Eintrag „127.0.0.1“ und wählen stattdessen den zweiten Eintrag, der in der Regel mit „192.168.“ anfängt. Nachdem Sie mit „OK“ bestätigt haben, übernimmt Softperfect Network Scanner den IP-Bereich in die Zeile „Range From […] To […]“ im Hauptfenster. Klicken Sie nun auf den Button „Start Scanning“ rechts daneben. Nach einigen Sekunden erscheinen im Fensterbereich darunter alle gefundenen Netzwerk-Geräte - auch solche, die per Kabel mit dem Router verbunden sind. Über „View -> Quick Filter Hosts -> Shared Folders“ können Sie die Anzeige auf Rechner beschränken, auf denen Verzeichnisse freigegeben sind.

WLAN-Tipp 14: Netzwerkadapter - Treiberprobleme erkennen

Wenn der Computer trotz einer gelungenen WLAN-Anmeldung keine IP-Adresse bekommt oder die Verbindung wackelig ist, obwohl das Drahtlosnetzwerk bei anderen Netzwerkteilnehmern funktioniert, dann ist eine Kontrolle der Hardware und der Treiber angebracht: Um herauszufinden, ob der Netzwerkadapter eine IP-Adresse erhalten hat, öffnen Sie im folgenden Schritt ein Fenster der Eingabeaufforderung und geben dort das Kommando ipconfig ein. Die Ausgabe zeigt Ihnen im Anschluss daran den Status und die Verbindungsinformationen aller Netzwerkschnittstellen an. Ob der Netzwerkadapter richtig funktioniert, erfahren Sie im Geräte-Manager. Drücken Sie als Nächstes die Windows-Taste und dazu die Taste R. Geben Sie devmgmt.msc ein und klicken Sie auf „OK“. Kontrollieren Sie, ob die Hardware unter „Netzwerkadapter“ auftaucht. Tut sie das nicht oder ist der Eintrag mit einem Ausrufezeichen versehen, liegt ein Treiberproblem vor. Letzteres lässt sich zumeist durch die erneute Installation der passenden Treiber-Software von der Hersteller-Webseite beheben.

Hardware-Probleme können Sie außerdem einkreisen, wenn Sie Ihren Rechner testweise mit einem alternativen Betriebssystem hochfahren. Starten Sie den Rechner beispielsweise mit dem PC-WELT-Notfall-System. Eine Netzwerkverbindung konfigurieren Sie über einen Klick auf das WLAN-Symbol in der oberen Menüleiste. Hat das Notfall-System einen WLAN-Adapter ausgemacht, zeigt Ihnen das Linux-Programm Wicd die drahtlosen Netzwerke in Ihrer Umgebung an. Nach einem Klick auf „Properties“ bei dem gewünschten WLAN-Netz tragen Sie hinter „Key“ das WPA-Passwort ein und klicken auf „OK“. Über die Schaltfläche „Connect“ stellen Sie die Verbindung her. Funktioniert das Drahtlosnetzwerk damit, lassen sich Hardware-Probleme ausschließen. (PC-Welt)

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