Ergonomie im Bürozimmer

Der perfekte PC-Arbeitsplatz im Büro und Home-Office

Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.
Wer lange vor dem Computer sitzt, sollte aus gesundheitlichen Gründen seinen Arbeitsplatz im Büro und Home-Office ergonomisch einrichten. Dabei spielen neben Tastaur, Maus und Display auch die Büromöbel sowie die Lichtverhältnisse und das Raumklima eine wichtige Rolle.

Wer täglich Schwerstarbeit verrichtet, wird vielleicht lachen über den berühmten Maus-Arm, vulgo für das Repetitive Strain Injury oder kurz RSI-Syndrom. Aber den gibt es wie viele Bürokrankheiten wirklich als Folge sich häufig wiederholender (repetitiver) Tätigkeiten. Arbeitsgerät und Büromöbel sollten sich daher immer dem Menschen anpassen und nicht umgekehrt.

Ergonomie heißt die Zauberformel. Der Gesetzgeber gibt auch entsprechende Richtlinien vor. Aber schon allein um krankheitsbedingte Ausfälle wichtiger Mitarbeiter zu vermeiden, sollte die Einhaltung der Vorgaben und Empfehlungen auch im Interesse jeder Unternehmensleitung sein. In einem von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) 1993 herausgegebenen Ausstellungskatalog wird darauf hingewiesen, dass dabei auch Licht und Schall einbezogen werden müssten. Schließlich steht das 140 Jahre zuvor geprägte neo-altgriechische Kunstwort aus ergon und nomos wörtlich übersetzt für "Arbeitsregeln". Den Anfang sollen daher hier die räumlichen Bedingungen machen. Dass das Betriebsklima stimmt und kein negativer Stress aufkommt, ist natürlich Grundvoraussetzung für den perfekten Arbeitsplatz, aber das ist ein anderes Kapitel.

Das Traumbüro

Um es vorwegzunehmen: Die perfekte Büroumgebung für jeden gibt es nicht. Ein eigener Raum für sich, für manchen ein statusträchtiger Traum, ist nicht jedermanns Sache, das Zweimannzimmer mit einem ungeliebten Kollegen, Tisch an Tisch gar, auch nicht. In den Chefetagen geht man vielfach einem anderen Traum nach, dem vom Großraumbüro, weil es nach amerikanischem Vorbild die kreative Kommunikation zwischen den Mitarbeitern fördern soll.

Der perfekte PC-Arbeitsplatz im Büro und Home-Office
Der perfekte PC-Arbeitsplatz im Büro und Home-Office
Foto: Volker Witt - Fotolia.com

Kreatives Miteinander versprechen vor allem moderne offene Büros, fernab von den beengenden Boxen (Cubicles). Als Coworking Spaces mit großzügigen Freiflächen, Besprechungsecken und angrenzenden Konferenzräumen ziehen sie in Metropolen wie Berlin neuerdings viele Freiberufler, Künstler und digitale Nomaden an. Aber wie der BauA-Experte Georg Brockt Ende April 2014 im "Spiegel" zitiert wird, sind Großraumbüros "akustisch nicht vorteilhaft". Da sei es "fast unmöglich, wissenschaftliche Texte zu schreiben oder komplexe Berechnungen anzustellen". Wie es der "Spiegel"-Artikel unterstreicht, wird besonders das Geplauder der Kollegen als störend bis krankmachend empfunden. Glaubt man Umfragen, werden Cubicles für vier bis acht Personen-Einzelarbeitsplätzen bevorzugt. Büros dieser Größenordnung sind bei Angestellten wie Abteilungsleitern gleichermaßen beliebt.

In Deutschland gibt es - mitunter zum Glück - für alles Regeln. So schreibt die Arbeitsstättenverordnung von 2004 für einen Arbeitsplatz eine Mindestgrundfläche von 8 qm vor. Für jeden weiteren Arbeitsplatz müssen 6 qm mehr an Fläche zur Verfügung stehen. An Büro- und Bildschirmarbeitsplätzen müssen jeweils grundsätzlich 8 bis 10 qm bereitgestellt werden. Bei Großraumbüros sind es aufgrund des erhöhten Bedarfs an Verkehrsfläche, akustischer und visueller Störfaktoren sogar 12 bis 15 qm pro Arbeitsplatz. Perfekt ist mehr an Fläche. Aber es gibt auch noch andere entscheidende Faktoren, die Akustik zum Beispiel.

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