IPsec-VPNs - flexibel und transparent
Doch egal, wo die Ursache für die Probleme liegt, letztlich gilt für IPsec-basierende VPNs, wie Cisco-Manager Boele feststellt: " Dem Vorteil der großen Flexibilität steht ein entsprechender Administrationsaufwand entgegen, und unter Sicherheitsaspekten sollten die remoten Rechner wie beispielsweise Home-Office-Desktops oder Notebooks von der Unternehmens-IT gemanagt werden." Für größere Unternehmen, die etwa Filialen und Außenstellen per VPN anbinden wollen, sind deshalb in den Augen von Lambdanet-Manager Behrens MPLS-VPNs eine interessante Alternative: "Hier kann der Anwender ebenfalls günstige Infrastrukturprodukte wie DSL nutzen, muss sich aber nicht selbst um die Administration und Konfiguration kümmern." Das VPNC bezeichnet diese Spielart auch als trusted VPNs im Gegensatz zu den secure VPNs, zu denen es IPsec- und SSL-VPNs zählt.
Weniger Verwaltungsaufwand für Systembetreuer und Benutzer versprechen die noch relativ jungen SSL-VPNs, die im Zuge der allgemeinen Web-Euphorie aufkamen. Diese auch als Web-basierende VPNs bezeichnete Form des virtuellen Netzes setzt nicht auf den unteren Netzschichten des OSI-Modells an, sondern auf der Applikationsschicht. Vereinfacht ausgedrückt ist das Ziel eines SSL-VPN der möglichst einfache und sichere Zugriff auf Web-Anwendungen von unterwegs, ohne dass der Anwender einen direkten Zugriff auf das Unternehmensnetz erhält. Gerade der letzte Teilaspekt, so Cisco-Manager Boele, ist für Unternehmen interessant, "die viel mit freien Mitarbeitern arbeiten und diesen nur einen begrenzten Zugriff auf die IT-Anwendungen und ?Ressourcen einräumen wollen". Andere Einsatzgebiete sieht NCP-Manager Baehre noch in der Anbindung externer Partner wie Kunden und Lieferanten oder in sporadischen Remote-Usern wie beispielsweise Messebesuchern. Zudem eigne sich die Technik als alternativer Zugang für die eigenen Mitarbeiter, wenn diese aufgrund der Firmen-Policy bei einem Kunden keinen IPsec-Tunnel aufbauen könnten.