Aufgedeckt

Das alles weiß Google über Sie

17.08.2010
Von  und Hendrik Becker
Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.

Google Picasa: Bildbearbeitung mit Gesichtserkennung

Picasa ist eine Bildverwaltung mit Bildbearbeitungsfunktionen. Google bietet die Software gratis an, mit der sich jede Art von Bildern schnell und unkompliziert bearbeiten lässt. Die Bilder können beschnitten, aufgehellt und im Kontrast optimiert werden. Der Benutzer kann Schlagwörter ("Tags") zu Personen und Aufnahmeort vergeben, um die Fotos später bequem wiederzufinden.

Praktisch ist auch die Möglichkeit, die Bilder über das Google-Mail-Konto in ein Internetalbum zu stellen. Dann müssen Sie nur noch die Internetadresse des Albums verschicken und keine 50 MB Fotos, die das Postfach zum Überlaufen bringen können.

Google hat in Picasa eine automatische Gesichtserkennung integriert. So wird die Bilddatenbank wie von Zauberhand automatisch verschlagwortet, wenn man Familie und Freunde einmal eingepflegt hat.

Doch Google experimentiert bereits mit dem Service Google Goggles: Wenn Sie etwa per Handy ein Foto schießen, erkennt der Dienst, was auf dem Foto zu sehen ist. Er gibt das Erkannte als Begriff in die Google-Suche ein, die die entsprechende Trefferliste ausspuckt. Heute können so schon Firmenlogos, Strichcodes, Kunstwerke und sogar Landschaften erkannt werden. Kritiker befürchten aber, dass Google künftig auch die gesammelten Personendaten zu Fotos in diese Suche integrieren könnte.

So schützen Sie sich: Wollen Sie auch künftig nicht von Google am Gesicht identifiziert werden? Dann sollten Sie in Picasa die Gesichtserkennung ausschalten. Dazu entfernen Sie unter "Optionen, Namenstag", das Häkchen bei "Gesichtserkennung aktivieren". Unter "Allgemeines" sollte die Option "Anonyme Nutzerstatistiken an Google Senden" deaktiviert werden. Entfernen Sie bei "Optionen, Webalben" auch das Häkchen vor "Namens Tags in Fotouploads einschließen". Wer auf Namens-Tags nicht verzichten will, verwendet besser nur Initialen. Die Geo-Tags sollten nicht benutzt werden, wenn Sie verhindern wollen, dass jemand erfährt, wo eine Aufnahme entstanden ist.

Wer die Fotos in ein Online-Fotoalbum laden möchte, sollte die Option "Nicht öffentlich" wählen. Wenn Sie Besucher per E-Mail zum Blättern und Ansehen einladen, sollten Sie diese darauf hinweisen, dass die Fotos nicht in einem Kontaktnetzwerk wie Facebook veröffentlicht werden dürfen. Vermeiden Sie im Internet-Fotoalbum auch Namen in den Bildunterschriften.

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