Ausschlaggebend für diesen Zuwachs war vor allem die Integration der im ersten Quartal 2023 noch nicht zu Cancom gehörenden K-Businesscom (ehemals Kapsch BusinessCom) aus Österreich. Cancoms im Ausland erzielten Umsätze stiegen damit im Jahresvergleich von 19,8 auf 147,7 Millionen Euro an.
Auch beim Rohertrag legte Deutschlands sechsgrößtes Systemhaus von 117 auf 171 Millionen Euro zu. Ebenfalls im Plus lagen das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und allen Abschreibungen (EBITDA): 30,4 statt 24,1 Millionen Euro. Deutlich verbessert hat sich auch der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit: von minus 43,6 auf plus 56,3 Millionen Euro.
In Deutschland stagnierte hingegen das Geschäft: Im ersten Quartal 2024 erlöste Cancom hier zu Lande 292,9 Millionen Euro, im Vorjahr waren es noch 297,9 Millionen Euro. Als Grund für diesen Umsatzrückgang benennt Cancom eine "Zurückhaltung gerade der kleineren und mittleren Kunden sowie der öffentlichen Auftraggeber zu Jahresbeginn". Dieses Argument führte auch Konkurrent Bechtle für seine um 2,3 Prozent niedrigeren Erlöse im ersten Jahresviertel 2024 an (ChannelPartner berichtete).
Mit dem starken Österreich-Geschäft im Rücken sieht sich Cancoms CEO Rüdiger Rath dennoch gut aufgestellt: "Wir sind gut in das Jahr 2024 gestartet. Im internationalen Geschäft war die Entwicklung durch den Beitrag unserer Austria Gruppe ausgesprochen positiv. Die Nachfrage bei unseren strategischen Fokusthemen, besonders Modern Workplace, Security & Networking, Cloud & Datacenter, IoT Solutions und KI, ist weiterhin gut."
Prognose für 2024 bestätigt
Und so glaubt auch Rath, seine Ziele für das ganze Jahr 2024 weiterhin erreichen zu können: "Bisher entspricht die Entwicklung unserer Prognose, dass die wirtschaftliche Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte für uns wichtig wird." Hier hofft der Cancom-Chef auf zunehmende Hardware-Nachfrage, weil die Bestandsysteme nach und nach ersetzt werden müssen. Ferner ist Rath überzeugt, dass die Anforderungen an die IT-Landschaften weiter ansteigen werden, und der durch KI-Lösungen getriebene Investitionsbedarf im Jahresverlauf sich ebenfalls deutlich erhöhen wird.
Damit könnte die Cancom-Gruppe 2024 deutlich über dem Niveau des IT-Marktes wachsen. Ein Gesamtumsatz von bis zu zwei Milliarden Euro und ein EBITDA-Ergebnis von bis zu 155 Millionen Euro lägen im Rahmen des Möglichen.
Meinung des Autors:
Dank der Integration der Umsätze der im Frühjahr 2023 übernommenen K-Businesscom (ehemals Kapsch BusinessCom) aus Österreich konnte die Cancom-Gruppe 2023 gegenüber 2022 um 17,8 Prozent auf 1,5227 Millionen Euro zulegen. Doch in den verbleibenden Quartalen des laufenden Jahres greift dieser Effekt nicht mehr. Insoweit ist ein Anstieg der Erlöse auf fast zwei Milliarden Euro 2024 schon als sehr optimistisch einzuschätzen. Angesichts der weiterhin schwächelnden Wirtschaft in Deutschland dürfte ein Umsatzwachstum um fast ein Drittel nur im Ausland erzielbar sein.
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