Posse um Parteispende

Böttcher will Geld vom AfD-Spender zurück

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Geldgeschenk aus Dankbarkeit

Die Parteispende von Horst Jan Winter gehört mit 990.990 Euro zu den größten Einzelspenden an eine Partei seit dem Ampel-Aus im November 2024.
Die Parteispende von Horst Jan Winter gehört mit 990.990 Euro zu den größten Einzelspenden an eine Partei seit dem Ampel-Aus im November 2024.
Foto: LobbyControl

Warum Horst Jan Winter so viel Geld zur Verfügung hatte, dafür hat Böttcher auch eine Erklärung: "Aus tiefer Dankbarkeit dafür, dass Herr Horst Jan Winter seit vielen Jahren auch in schwersten Zeiten stets zu mir stand, habe ich in der Vergangenheit auch ihn in erheblichem Maße finanziell unterstützt", erklärt er demnach. Winter habe ihm mittgeteilt, dass er schwer erkrankt sei und setzte laut Böttcher seine Hoffnung auf experimentelle Therapien, beispielsweise in den USA. "Auch, um die Therapien finanzieren zu können, die ihm Lebensqualität und Hoffnung bieten, schenkte ich Herrn Winter aus meinem Privatvermögen 2 Mio. Euro", so die Erklärung von Böttcher.

Böttcher ging demnach davon aus, dass diese Summe ausreichen würde, um die medizinischen Behandlungen zu bezahlen, und nahm an, dass er sich mit dem verbleibenden Geld einen angenehmen Lebensabend machen würde. "Ich habe nicht im Entferntesten damit gerechnet, dass er - mutmaßlich ganz oder teilweise aus dem geschenkten Betrag - eine Parteispende an die AfD bestreiten würde und hätte mir das auch nie im Leben träumen lassen", schreibt Böttcher.

Die Spende an die AfD hat nun erhebliche Folgen für Winter: Seinen Posten als Aufsichtsrat bei der Böttcher AG ist er nun los, zum "Schutz des Unternehmens", wie Böttcher sagt. Und es kommt noch dicker: Zwar wollte er Winter über die Verwendung des Geldes keinerlei Vorgaben machten, doch er sei mit einer solchen Parteispende keinesfalls einverstanden gewesen. Daher will Böttcher nun sein Geld zurück. "Die Schenkung habe ich in Höhe der an die AfD gezahlten Spende mit Schreiben vom heutigen Tag wegen groben Undanks widerrufen und Herrn Winter zur Rückzahlung der knapp 1 Mio. EUR aufgefordert. Sollte diese Summe nicht fristgerecht binnen einer Woche eingehen, werde ich Klage auf Rückzahlung gegen Herrn Winter erheben", kündigt Böttcher gegenüber der Berliner Zeitung an.

Update vom 30.01.2025:Mittlerweile liegt ChannelPartner die gemeinsame Erklärung der Böttcher AG und Udo Böttcher vor. Den genauen Wortlaut findet Ihr auf der folgenden Seite:

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