Der zur Investorengruppe KKR gehörende Softwarehersteller BMC hat angekündigt, den Konkurrenten Compuware übernehmen zu wollen. 2014 war Compuware, ein Spezialist für Mainframe-Modernisierung, für rund 2,5 Milliarden Dollar von der amerikanischen Beteiligungsgesellschaft Thomas Bravo von der Börse gekauft worden. Die Transaktion mit BMC soll in den nächsten Monaten abgeschlossen werden. Über die finanziellen Einzelheiten wurde Stillschweigen vereinbart.
Im Kern geht es bei der Akquisition um die Zusammenlegung der Mainframe-Sparten beider Hersteller – die "Automated Mainframe Intelligence" (AMI) von BMC sowie die „"Topaz Suite" von Compuware. Mit der Kombination sei man in der Lage, Kunden besser in ihrem Großrechner-Betrieb zu unterstützen, heißt es in einer Mitteilung von BMC.
Es sei der ideale Zeitpunkt, Compuware in das eigene Portfolio zu integrieren, sagte BMC-Chef Ayman Sayed und verwies auf den Wandel der klassischen Softwareentwicklung im Mainframe-Umfeld in Richtung agiler Methoden wie DevOps. Beide Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren das Geschäft mit Mainframe-Modernisierung beherrscht, ergänzte Compuware-CEO Chris O‘Malley, dessen künftige Rolle noch unklar ist. Auch das sich überschneidende Produktportfolio wird man noch neu sortieren müssen.
Mainframe-Powerhouse
KKR, das BMC im Mai 2018 für rund 8,3 Milliarden Dollar von anderen Investoren übernommen hatte, spricht von einer neuen Plattform für Mainframe-Innovation. BMC hat sich aber auch auf neue Geschäftsfelder ausgerichtet, allen voran das Management von Multi-Cloud-Umgebungen. Compuware-Eigentümer Thomas Bravo kann die Finanzspritze gut gebrauchen. Die Investoren haben für 3,9 Milliarden Dollar den Security-Spezialisten Sophos geschluckt.