Die PowerLine Communications Technik, kurz PLC, nutzt die normalen 230-Volt-Stromleitungen einer Wohnung als Trägermedium für ein lokales Daten-Netzwerk. PLC-Adapter gibt es unter anderem von Allnet, ASUS, AVM, Conrad, Devolo, D-Link, Deutsche Telekom, Linksys, MSI, Netgear, Trendnet, TP-LINK und ZyXEL.
Der deutsche WLAN-Router-Champion AVM aus Berlin und der ebenfalls deutsche Powerline-Spezialist Devolo aus Aachen können seit Herbst 2014 schon die weltweit modernsten Powerline-Produkte der jüngsten 1200-Megabit-Klasse liefern. TP-LINK aus Shenzhen in Südchina hat ebenfalls schon einen 1200-Megabit-PLC-Adapter zur IFA 2014 angekündigt, konnte aber bis Ende November 2014 noch nicht liefern: Zu spät für diesen Testbericht.
Foto: Harald Karcher
Gigabit-Powerline von AVM und Devolo
Das Starter Kit "AVM FRITZ!Powerline 1000E" mit zwei PLC-to-Ethernet-Adaptern liegt bei 99,- Euro UVP, das PLC-Pärchen "Devolo dLAN 1200+" bei 139,- Euro UVP. Die AVM-Adapter gibt es ausschließlich als Pärchen im Starter Set, den Devolo-Adapter gibt es auch einzeln für knapp 75,- Euro.
Foto: AVM
Der Name "1000E" beim AVM-Adapter klingt etwas irreführend: Er gehört nämlich definitiv nicht zur 1000-Megabit-Klasse, sondern zur jüngsten 1200-Megabit-Generation, genau wie der "1200+" Adapter von Devolo. Bei AVM verstehen wir nicht, warum die Berliner nur die Zahl 1000 auf die Packung schreiben. Bei Devolo verstehen wir nicht, warum die Aachener gleich noch ein Pluszeichen hinter die Zahl 1200 setzen. De-facto haben nämlich beide Netzwerkhersteller den gleichen Powerline-Chip der Marke "Qualcomm Atheros QCA7500 HomePlug AV2 MIMO IC" unter der Haube, und der schafft in beiden Marken die identische, theoretische Brutto-Datenrate von 1200 Megabit pro Sekunde. Trotzdem unterscheiden sich die beiden Marken im Netto-Speed-Verhalten, siehe unten.
Auf Nachfrage erklärt Devolo-Produktmanager Joachim Thelen: "Das "+"-Zeichen kennzeichnet bei uns die Produkte mit eingebauter Steckdose."
In den Starter-Kits von AVM und Devolo liegen je zwei kurze, weiße Gigabit-LAN-Kabel. Externe Netzteile sind nicht in den Kits, weil gar nicht nötig, denn die PLC-Adapter stecken ja selber direkt mit dem ganzen Body an der Steckdose.
Foto: Harald Karcher
Die matt-weißen PLC-Adapter von AVM bringen 132 Gramm auf unsere Briefwaage. Sie sind kleiner und wirken etwas schicker als jene von Devolo. Auf der Frontseite haben sie drei informative Lämpchen für 230-Volt-Power, für LAN und für Powerline. Das PLC-Lämpchen dient gleichzeitig als Security-Taster zur Einrichtung einer Verschlüsselung zwischen verschiedenen PLC-Adaptern.
Die hell-weißen PLC-Adapter von Devolo bringen 207 Gramm auf die gleiche Waage. Sie sind größer und dicker als jene von AVM, haben dafür aber eine Durch-Steckdose und einen Netzfilter. Das erklärt wohl auch den höheren Preis bei Devolo. Der Security-Taster sitzt bei Devolo etwas unauffälliger rechts unten außen.
Den hochwertigen Schuko-Stecker der PLC-Adapter drückt der User kurz und kräftig in eine 230-Volt-Schuko-Steckdose. Die mitgelieferten Ethernet-LAN-Kabel kommen in die Ethernet-Buchse unten an den PLC-Adaptern. Das andere Ende der LAN-Kabel drückt man in die LAN-Buchse am Internet-Router, LAN-Switch, Server, PC, Laptop, TV, NAS oder Heimserver - was immer man eben in das Powerline-Netzwerk verkoppeln möchte.