Nach einer Studie des Forschungsnetzwerks Econpol zu digitalen Fähigkeiten in Industriestaaten verfügen in Deutschland 62 Prozent der 55- bis 65-Jährigen über digitale Grundkenntnisse - "international ein überdurchschnittlicher, aber kein überragender Wert", wie die Münchner Wirtschaftsforscher am Mittwoch mitteilten. Von den 25- bis 44-Jährigen hätten 91 Prozent digitale Grundkenntnisse.
Ältere Mitarbeiter könnten durch Weiterbildung bei digitalen Kompetenzen aufholen, bekämen aber seltener Zugang zu solchen Angeboten. "Ältere Arbeitnehmer mit digitalen Fähigkeiten haben wesentlich bessere Beschäftigungschancen, verdienen höhere Löhne und können nicht so einfach durch Technologie ersetzt werden", sagte Ifo-Experte Oliver Falck. "Die Politik sollte daher Anreize für Unternehmen schaffen, um mehr Weiterbildungsmaßnahmen für ältere Menschen anzubieten."
Spitzenreiter sei Neuseeland vor den Niederlanden und den skandinavischen Ländern. Dort sowie in Großbritannien und den USA hätten über 89 Prozent der Jüngeren digitale Grundkenntnisse, und der Abstand zur ältesten Gruppe betrage nur 13 bis 21 Prozentpunkte. Besonders groß sei die Lücke dagegen in Südkorea, Singapur und Ländern wie Slowenien, Litauen und Tschechien. (dpa/rw)