Von Boris Böhles

Update am 31.07.2009: Nach Angaben des Insolvenzverwalters Jens-Sören Schröder wird das Insolvenzverfahren der Cemos GmbH voraussichtlich Anfang August eröffnet. Bis jetzt hat sich noch kein Übernahmeinteressent gefunden. "Wahrscheinlich wird der Betrieb eingestellt werden müssen, da das Unternehemen allein nicht fortführungsfähig ist", sagt Schröder gegenüber ChannelPartner.

Für den auf ein Insolvenzverfahren wartenden Distributor Cemos scheint es keine Rettung zu geben. Bisher wurde kein Interessent für den Traditionsdistributor gefunden, das bestätigt Insolvenzverwalter Jens-Sören Schröder. "Wenn es in den nächsten Wochen keinen Interessenten gibt, droht die Betriebseinstellung", sagt Schröder gegenüber ChannelPartner. Unternehmensnahe Quellen berichten davon, dass bereits viele Mitarbeiter freigestellt seien und Vertriebler das Weite gesucht hätten. Außerdem heißt es, für Geschäftsführer Jürgen Gulich sei das Thema durch. Der Online-Shop ist bis auf weiteres offline, und Cemos liefert aktuell keine Bestellungen aus. Auch das Telefon scheint nicht besetzt - nach mehreren Versuchen nahm niemand ab.

Jersey-Produkte leben weiter

Die Cemos-Eigenmarke "Jersey" wird weiterhin existieren. Der bisherige Jersey-Geschäftsführer Guhlich wird von Uwe Turkiewicz ersetzt - ein weiteres Indiz dafür, dass es für Cemos schlecht aussieht. Turkiewicz ist ein bisher in der IT-Branche unbeschriebenes Blatt. Er ist Inhaber der "Uwe Turkiewicz Immobilien GmbH" in Hamburg - einem Winter- und Gärtnereidienstleistungsunternehmen. Gleichzeitig hat Turkiewicz die Distributionsfirma Acos gegründet, die neben den Jersey-Komponenten auch die Distribution der Multimedia-Produkte der Marke "Originae" übernimmt. Originae wurde bisher ebenfalls von Cemos vertrieben. Übrigens sind die Postanschriften von Acos, Jersey und Turkiewicz Immobilien gleich. Pikanterweise wusste Cemos-Insolvenzverwalter Schröder von den Acos- und Jersey-Plänen noch nichts.

Jersey-Fachhandelspartner sollen laut der noch nicht finalen Acos-Webseite weiterhin betreut werden. Das Partnerprogramm sieht Boni, Werbekostenzuschüsse sowie Marketing- und Point of Sales-Unterstützung vor. (bb)