Spätestens seit Red Hat seine Strategie für die Virtualisierung auf KVM (Kernel-based Virtual Machine) ausgerichtet hat, gilt dieser recht neue Hypervisor in der Open-Source-Szene als Nachfolger von Xen. Was macht KVM interessant, und ist es besser als Xen?
War Xen bis vor kurzem noch derjenige offene Hypervisor, der die meisten Hersteller - von IBM über Sun bis Oracle - hinter sich vereinte, ist das Feld der Open-Source-Hypervisor in den letzten Monaten in Bewegung geraten. Neben einem klaren Commitment der Linux Foundation für KVM hat allen voran Red Hat den Stein ins Rollen gebracht. Einstmals einer der großen Player in der Xen-Entwicklergemeinde, hat sich das Unternehmen durch den Aufkauf des KVM-Herstellers Qumranet vollständig der Kernel-based Virtual Machine als Grundlage für seine Server-Virtualisierung RHEV (Red Hat Enterprise Virtualization) verschrieben.
Novell sprang auf den fahrenden Zug auf und nahm KVM neben Xen in SLES 11 auf; zudem wird dort ein eigener Hypervisor auf Basis von KVM entwickelt: AlacrityVM. IBM bewegt sich ebenfalls von Xen auf KVM zu. Citrix setzt mit XenServer konsequent weiterhin auf die Open-Source-Virtualisierungsmaschine Xen und stellte dies mit der soeben veröffentlichten Version 5.6 unter Beweis. Bei Oracle bleibt Xen derzeit Bestandteil von Oracle Linux, Bekenntnisse in Richtung KVM sind nicht verlautbart worden. Da aber Oracle Linux von Red Hat abgeleitet ist, könnten auch hier die Würfel in absehbarer Zeit für KVM fallen.
Das etwa 250 köpfige Xen-Entwicklerteam hat unbeeindruckt von politischem Geplänkel eine sehr umfassende Erweiterung des Hypervisors in Form der Version 4 herausgebracht und adressiert darin viele gerade für den Enterprise-Betrieb relevanten Themen - von Security bis hin zu erhöhter Ausfallsicherheit sowie Kompatibilität.
- Ralf Gegg, VMware: "Kunden wollen in der Konzeption, beim Test und während der Implementierung von Client-Virtualisierung-Infrastrukturen unterstützt werden"
- Iris Musiol, Oracle: "Schlanke Endgeräte entkoppeln den persönlichen Desktop vom starren Arbeitsplatz."
- Emanuel Pirker, Stratodesk: TCO spielt eine sehr wichtige Rolle."
- Jens Lübben, Citrix: "2011 wird Desktop-Virtualisierung hohe Wellen schlagen"
- Michael Korp, Microsoft: "Virtualisierung als Ergänzung und Erweiterung des klassischen Desktops"
- Karl Heinz Warum, Wyse: "Konsequente Weiterentwicklung von Client/Server-Strukturen hin zum Server-based Computing"
- Hermann Ramacher, ADN: "Fast keine Einschränkungen bei der Desktop-Virtualisierung"
- Michael C. Reiserer: "User owned devices"