MDOP für Client-Virtualisierung
Immerhin dürfen sich Anwender von XP und Vista bei Virtualisierungsfunktionen für den Desktop nicht gänzlich abgehängt fühlen. Zwar bietet Windows 7 mit "VHD Boot" eine interessante Neuheit, die es erlaubt, physikalische Installationen vom Image einer virtuellen Maschine hochzufahren. Hinsichtlich übergreifender Plattformdienste wäre indes App-V (ehemals "Softgrid") ein Kandidat gewesen, um für die Anwendungsvirtualisierung ähnliche Abhängigkeiten zwischen Client und Server zu erzeugen wie bei anderen neuen Features. Nicht zuletzt wegen des drohenden Ärgers mit den Wettbewerbshütern der EU verzichtet Microsoft aber darauf, dieses Tool in das Betriebssystem zu packen.
Dabei wäre es technisch durchaus sinnvoll, dieses neue Ausführungsmodell für Anwendungen tiefer im System zu verankern. App-V wird als Teil des "Desktop Optimization Pack" (MDOP) ausgeliefert, das neben vier weiteren Tools zukünftig auch die von Kidaro zugekaufte Technik enthält. Damit lässt sich Virtual PC besser verwalten und nutzen, so dass etwa nicht immer nur der komplette Desktop des virtuellen PC eingeblendet wird, sondern wahlweise nur einzelne Anwendungsfenster auf der Oberfläche des Host-Systems erscheinen.
MDOP wurde auf der TechEd in Barcelona als die sich in der Version 1.0 am schnellsten verkaufende Software aus Redmond gefeiert. Dies dürfte nicht zuletzt am Preis liegen, der für Assurance-Kunden zehn Euro pro Arbeitsplatz kaum übersteigt. Die einzelnen Tools kosteten vorher zusammen über 200 Dollar.