Seinen Beruf kann man nicht nur Neigung, Talent oder elterlicher Vorschrift ("Du wirst Metzger!") wählen, sondern auch nach dem zu erwartenden Gehalt. Die Managementberatung Kienbaum hat sich in der Studie "Absolventenvergütung 2014. Deutschland, Österreich und Schweiz" angesehen, wie viel Absolventen welcher Fachrichtungen verdienen. Dafür befragten die Experten von Kienbaum 656 Unternehmen in der DACH-Region.
Juristen verdienen anfangs am besten
Nach Studiengängen gestaffelt ergibt sich folgendes Bild: Juristen bekommen das höchste Einstiegsgehalt, sie verdienen im Schnitt 46.100 Euro. In der Rechtsabteilung von Unternehmen kommen sie sogar durchschnittlich auf 48.800 Euro Einstiegsgehalt. Naturwissenschaftler verdienen 44.500 Euro im ersten Jahr und Ingenieure 45.200 Euro. Studenten der Informatik und Mathematik bekommen 43.600 Euro im ersten Jahr nach ihrem Abschluss.
Ein ITler sollte sich daher überlegen, ob er nicht doch in einer IT-Abteilung eines Unternehmens arbeitet: Dort bekommt er als Einstiegsgehalt 46.100 Euro. Auch die Forschungs- und Entwicklungsabteilung lässt sich für ITler - und andere Studiengänge gleichermaßen - gut an: Wer in der R&D arbeitet, bekommt 46.000 Euro im ersten Jahr nach Uni-Abschluss. Weit abgeschlagen sind dagegen Absolventen im Bereich Kunst und Design: Im Schnitt verdienen sie 39.600 Euro zum Einstieg - und damit am wenigsten von allen.
- Frisch von der Uni, keine Ahnung vom Gehalt
Die Managementberatung Kienbaum hat in der Studie "Absolventenvergütung 2014" 656 Unternehmen befragt, wie viel Gehalt sie ihren Berufsanfängern zahlen. Wenn es nach dem Studiengang geht, ist recht eindeutig, was man studieren sollte: - Junge Juristen verdienen ...
- als Einstiegsgehalt im Jahr.
Natürlich gibt es hier noch Luft nach oben und nach unten. Wer in einem Unternehmen in der Rechtsabteilung arbeitet, verdient im Schnitt 48 800 Euro Einstiegsgehalt. - Naturwissenschaftler haben am Jahresende ...
- ... eingeheimst - und das in ihrem ersten Berufsjahr.
- Ein Ingenieur kommt auf ...
- ... Einstiegsgehalt, frisch von der Uni.
Wer dann in die Forschungs- und Entwicklungsabteilung geht, kann dort mit 46 000 Euro im ersten Jahr rechnen. Dasselbe bekommen dort natürlich auch andere Studiengänge, wie etwa junge ITler. - Ein junger Informatiker verdient ...
- ... in IT-Abteilungen von Anwenderunternehmen.
Damit gehören Informatiker zu den Absolventen, die von Anfang an überdurchschnittlich bezahlt werden. - Absolventen in Kunst und Design kommen nur auf ...
- ... im Jahr als Einstiegsgehalt.
Damit stehen Kunst-und Designstudenten auf der Gehaltsliste ganz unten. Nicht nur die Studienrichtung, auch der akademische Grad wirken sich auf das Gehalt aus. - So ein Doktortitel lohnt sich einfach:
Unternehmen mögen Absolventen mit einem höheren akademischen Abschluss und honorieren die Arbeit. - ... verdient, wer promoviert hat im ersten Jahr des Berufslebens.
- Bachelor-Absolventen liegen da weit zurück:
- ... machen sie in ihrem ersten Jahr.
Dafür sind die Bachelor-Absolventen viel jünger als ihre promovierten Kollegen - nur nicht neidisch werden! - Wer wegen eines Master-Abschlusses länger büffelt, hat's gut:
- ... kassieren Absolventen mit Master.
Damit verdienen sie aber nur unwesentlich mehr als ihre Bachelor-Kollegen. Ob sich der Master also finanziell lohnt, muss letztlich jeder selbst wissen. Wer seine Fachrichtung schon gefunden hat, aber noch nicht weiß, in welche Richtung er später beruflich gehen will, für den hat die Kienbaum-Studie auch ein paar Zahlen parat. - Wo arbeitet es sich lukrativsten?
Die Branche kann, unabhängig vom Abschluss selbst, entscheidend sein für das Einstiegsgehalt. - In der Beratung lässt sich am meisten abgreifen:
- ... winken als Einstiegsgehalt.
Oft haben Berater Jura oder Wirtschaftswissenschaften studiert - aber auch als Informatiker oder gar Germanist kann man dort unterkommen. - Auch Wirtschaftsprüfer können nicht meckern.
- ... gibt es für die harte Arbeit allein im ersten Jahr.
- Wer im Handel tätig ist, verdient schlecht:
- ... bekommt ein Absolvent im Schnitt als Einstiegsgehalt.
Ein Informatiker oder Wirtschaftswissenschaftler sollte sich also genau überlegen, ob er im Handel tätig sein will - finanziell ist das Einstiegsgehalt überschaubar. - Die Kreativen in der Medienbranche haben am Jahresende ...
- ... verdient als Einstiegsgehalt und arbeiten in der am schlechtesten zahlenden Branche.
Eine dritte Entscheidungshilfe gibt die Kienbaum-Studie außerdem: Wer als Einstiegsgehalt zu wenig bekommt, kann ja immer noch auswandern. Zum Beispiel.... - ... in die Schweiz?
- ... gibt es im ersten Jahr nach Abschlusszu verdienen.
Allerdings sind auch die Lebenshaltungskosten deutlich höher - insofern nivelliert sich der Gehaltsvorteil schon wieder. - Solange man nicht nach Österreich geht. Nur.
- ... gibt es im Nachbarland im Schnitt.
Gehaltstechnisch sind Jungakademiker dort also nicht sonderlich gut bedient. Das wäre aber auch der einzige Grund, dort nicht hinzuziehen.
Topbranchen für Hochschulabsolventen
In der Studie wurde auch verglichen, in welcher Branche ein Absolvent am meisten verdienen kann -unabhängig von seiner Studienrichtung. Heraus kam: In der Beratung lässt sich am meisten verdienen, 50.900 Euro winken als Einstiegsgehalt. Nur unwesentlich weniger bekommt ein junger Wirtschaftsprüfer: 50.600 Euro. Aus finanzieller Sicht lohnt sich Handel und Medienbranche am wenigsten. Berufseinsteiger verdienen nur 41.900 Euro im Handel und 41.700 Euro in der Medienbranche.
Wenig überraschend dürfte sein, dass der Gehaltsscheck mit steigendem Bildungsgrad fetter wird: Doktoranden verdienen deutlich mehr als Bachelor-Absolventen: Über alle Studiengänge hinweg gerechnet bringt ein Doktorgrad im Schnitt 53.200 Euro Einstiegsgehalt, während ein Bachelor durchschnittlich 41.300 Euro bekommt. Masterstudenten sind im Mittelfeld anzusiedeln: Sie verdienen etwa 44.800 im Anfangsjahr.
Wo die Gehälter steigen
In den Bereichen Forschung & Entwicklung und IT kann man wohl davon ausgehen, dass die Gehälter eher noch steigen werden. Wie in der Studie herauskam, haben drei Viertel der Firmen bald einen hohen oder sehr hohen Bedarf an Berufsanfängern in diesen beiden Abteilungen. Weil der Nachwuchs immer weniger wird und viele Firmen im Recruiting noch etwas hinterherhinken, werden sich einige Unternehmen über Gehälter profilieren.
"Um Nachwuchskräfte zu gewinnen, müssen die Unternehmen attraktive Einstiegsgehälter bieten. Dies wird gerade wegen der demografischen Entwicklung und des War for Talent immer wichtiger. Mit einer guten Marktposition und einer attraktiven Arbeitgebermarke können die Unternehmen die besten Absolventen für sich gewinnen und diese frühzeitig an sich binden", sagt Julia Zmítko, Vergütungsexpertin bei Kienbaum. Doch ob ein Unternehmen wirklich gut damit fährt, nur diejenigen Absolventen anzustellen, die am stärksten vom Gehalt angezogen werden, ist die Frage. Und ob man wirklich nur des Geldes wegen in einer Firma anfängt - das muss am Ende jeder selbst wissen.
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