Der Hypervisor-Preiskrieg setzt sich fort
Microsoft wird mit seinem kostenlosen Hypervisor Hyper-V weiterhin versuchen, VMwares Dominanz zu brechen, erwarten die Auguren, vor allem im SMB-Markt und auf Abteilungsebene in größeren Unternehmen. Doch die Frage, ob der VM-Container frei verfügbar ist, sei inzwischen weitgehend irrelevant: Kunden bezahlten in Wirklichkeit für den Management-Stack, und das sei zu begrüßen. Ganz gleich ob sie VMwares vCenter, Microsofts System Center oder irgendeine andere Management-Suite bevorzugten, bei der Auswahl des Hypervisors könnten Anwenderunternehmen heute frei entscheiden und auch Open-Source-Optionen berücksichtigen. VMware gerate dabei erheblich unter Druck, Kunden weiter an seine Management-Tools zu binden. Unter dem Strich, so die Prognose, werden Management-Tools 2013 leistungsstärker und gleichzeitig billiger. Die eigentliche Schlacht um Marktanteile sollte in diesem Segment stattfinden, so Forrester.
- VDI (Virtual Desktop Infrastructure / Hosted Desktop Virtualization)
Der komplette personalisierte Desktop (inklusive Betriebssystem, Daten und Benutzereinstellungen) wird zentral im Rechenzentrum auf einem virtualisierten Server bereitgestellt und betrieben. Offline-Betrieb und Zugriff von mobilen Endgeräten sind möglich. Problematisch: die benötigte Storage-Kapazität. (Quelle: Experton) - Session oder Presentation Virtualization
Früher auch als "Server Based Computing" oder "Terminal Services" bezeichnet:stellen den Zugriff auf zentral betriebene Anwendungen bereit. Problem: In der Regel ist weder eine Personalisierung noch der Offline-Betrieb möglich. Einsatzbereich: einfache Arbeitsplätze, die nur eine oder zwei Applikationen nutzen und nicht mobil sind, meist in Verbindung mit Thin Clients genutzt. (Quelle: Experton) - Application Streaming
Applikationen werden paketiert und zentral bereitgestellt, um lokal auf dem Client in einer Sandbox betrieben zu werden. Dies ist auch offline möglich. Problematisch ist, dass die Paketierung nach jedem Software-Update der jeweiligen Applikation wiederholt werden muss. Einsatzbereich ist die Bereitstellung von Anwendungen, die mit anderen Applikationen nicht kompatibel sind. (Quelle: Experton) - Managed Desktop VM
Ein Client-Image wird zentral gemanagt und an die Clients verteilt. Die eigentliche Rechenleistung wird vom Client ausgeführt, so kann er auch offline genutzt werden. Problematisch ist das Management der virtuellen Maschinen und des Basis-Clients. Einsatzbereich: Clients in Niederlassungen und Home-Offices. (Quelle: Experton Group)
2013 wird das Jahr des Software-defined Data Center
Das Konzept des Software-defined Data Center (SDD oder auch SDDC) ist aus Sicht der Forrester-Experten der nächste logische Schritt hin zu hoch automatisierten und effizienten IT-Operationen. Im Grunde stecke dahinter eine natürliche Erweiterung der Virtualisierung auf Storage- und Netzwerkebenen. Schon ab Mitte des Jahres erwarten die Analysten die ersten integrierten Lösungen für softwaredefiniertes Computing, die auch Netz- und Storage-Ressourcen einschließen. VMware beispielsweise sei mit der Übernahme von Nicira einen großen Schritt in diese Richtung gegangen und verfüge bereits über eine mächtige Suite mit APIs für die Storage-Integration. Aber auch Microsoft investiere viel in das Thema und habe seinen Windows Server 2012 mit einer Reihe von Features für die Storage- und Netzvirtualisierung ausstaffiert. Wenn Sie eine neue VM in Sekunden provisionieren können, für die Zuweisung von Storage- oder Netzressourcen aber Tage brauchen, sollten Sie diese Entwicklungen im Auge behalten, rät Forrester IT-Verantwortlichen.