Die Wettbewerber
Etwas überraschend ist die Tatsache, dass das Direktgeschäft der Hersteller dieses Jahr für nur ein Drittel (34 Prozent) der Systemhäuser ein Thema ist; im Vorjahr klagten noch 42,6 Prozent von ihnen über dieses Channel-feindliche Verhalten. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Frage, welche Hersteller nun besonders stark im angestammten Revier der Systemhäuser wildern würden. Nun, es ist keinesfalls Dell, sondern es sind Siemens und HP. Letzteres hat ja mit der Übernahme des global agierenden Dienstleisters EDS im Servicesegment an Schlagkraft dazugewonnen. Beide Hersteller werden von 11,6 Prozent der Systemhäuser als Wettbewerber angesehen. Das ist eine kleine Verschiebung gegenüber dem Vorjahr, als Siemens von 12,2 und HP von 10,2 Prozent der Befragten als Konkurrenten bezeichnet wurden.
IBM samt der Dienstleistungssparte Global Services zählen 9,3 Prozent der Corporate Reseller zu ihrer Konkurrenz, im Vorjahr waren es nur 8,2 Prozent. Alle anderen Hersteller wurden nur jeweils ein Mal als Mitbewerber im Projektgeschäft genannt. Der wichtigste Spieler in dem Systemhausmarkt ist nach wie vor die deutschlandweit präsente Bechtle AG. Die Nordschwaben werden von 46,5 Prozent der Systemhäuser als Wettbewerber wahrgenommen, im Vorjahr waren es noch 51 Prozent. An zweiter Stelle blieb in diesem Ranking Computacenter stecken - mit 34,9 Prozent der Nennungen (Vorjahr: 40,8 Prozent). Mit 27,9 Prozent konnte der Drittplatzierte T-Systems seine Stellung im Konkurrenzumfeld gegenüber 2008 (28,6 Prozent) weitgehend halten.
Für Cancom hat sich die Sysdat-Übernahme insoweit ausgezahlt, als die Ostschwaben nun in der Szene mit 9,3 Prozent stärker als Wettbewerber wahrgenommen werden als im Vorjahr (8,2 Prozent). Genauso bedeutend als Systemhaus (9,3 Prozent) ist übrigens auch die PC-Ware AG: Im Vorjahr erreichten die Leipziger nur einen Wert von 4,1 Prozent. 2008 gar nicht einzeln als Wettbewerber aufgelistet waren die Systemhäuser Bürotex und Dimension Data, die 2009 einen beachtlichen Wert von sieben Prozent erreicht haben.
Überhaupt, der Wettbewerbsdruck hat sich gegenüber dem Vorjahr (22,2 Prozent) in diesem Jahr nochmals verstärkt. Fast jedes dritte Systemhaus (27,7 Prozent) klagt über mehr Konkurrenz. Angesichts der zurückgehenden Auftragseingänge und immer mehr verschobener Projekte ist das leicht nachvollziehbar. In Anbetracht dieser Riesensorge namens Konjunktur tritt die bei durchgeführten Projekten erzielte Marge fast schon ein wenig in den Hintergrund. Hat 2008 und in den Jahren davor nahezu zwei Drittel der Systemhäuser die mangelnde Ertragslage bekümmert, so ist es derzeit nur etwas mehr als die Hälfte (51,1 Prozent) der Corporate Reseller, die sich um ihre Handelsspanne sorgen.