Für deutsche Handynutzer gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Zunächst die Gute: Die deutschen Mobilfunkprovider Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica/O2 erfüllen endlich die ihnen vorgegebenen Versorgungsauflagen. Und nun die Schlechte: Diese Vorgaben stammen bereits aus dem Jahr 2015 und hätten eigentlich schon 2019 erfüllt sein sollen!
Bundesnetzagentur hatte Frist verlängert
Die Bundesnetzagentur hatte in den letzten Jahren die drei deutschen Provider immer wieder dazu ermahnen müssen, die Versorgungsauflagen für die im Jahr 2015 versteigerten Frequenzen zu erfüllen. Dabei musste die Bundesnetzagentur die Frist verlängern, weil Telekom, Vodafone und Telefónica/O2 zu sehr hinterherhinkten, wie die Bundesnetzagentur erklärt: „Die Versorgungsauflagen waren zunächst zum Stichtag 31. Dezember 2019 nicht vollständig erfüllt worden. Die Bundesnetzagentur hatte daraufhin unter Androhung von Sanktionen den Mobilfunknetzbetreibern eine Nachfrist gewährt.“ Mehr zu diesen Verzögerungen und der zwischenzeitlichen Nichterfüllung der Auflagen lesen Sie in diesen Meldungen:
Der aktuelle Stand
Mit Stand vom 29.11.2021 haben die drei Provider diese Auflagen von 2015 nun aber endlich erfüllt, wie die Bundesnetzagentur mitgeteilt hat. Die Behörde schreibt: „Bereits im letzten Jahr wurden die Auflagen zur Versorgung der Haushalte erfüllt. Insgesamt waren in jedem Bundesland 97 Prozent der Haushalte und 98 Prozent bundesweit von jedem der drei Mobilfunknetzbetreiber mit mobilem Breitband (Mindestdatenrate: 50 Mbit/s) zu versorgen. Nunmehr sind auch die Hauptverkehrswege (Bundesautobahn und ICE-Strecken) vollständig mit LTE versorgt. Deshalb verzichtet die Bundesnetzagentur auf Strafmaßnahmen: „Nunmehr sind die Auflagen jedoch vollständig erfüllt, sodass es keiner Sanktionsmaßnahmen bedarf.“
Die Behörde fährt fort: "Der Netzausbau wird aktiv von allen drei Mobilfunknetzbetreibern weiter vorangetrieben. Die 3G-Netze wurden bereits zum Teil für eine bessere 4G- und 5G-Abdeckung umgerüstet. Die 2019 ersteigerten Frequenzen werden sukzessive aufgeschaltet, um der steigenden Nachfrage nach mobilen Breitbanddiensten nachzukommen.“
Versorgungsauflagen 2019 sind nun zu erfüllen
Nun sind Telekom, Vodafone und Telefonica/O2 gefordert die Versorgungsauflagen aus dem Jahr 2019 zu erfüllen. Diese wurden bei der Frequenzauktion 2019 festgelegt. Die Bundesnetzagentur skizziert diese Versorgungsauflagen folgendermaßen: „Die in der Frequenzauktion 2019 erfolgreichen Bieter müssen bis Ende 2022 jeweils 98 Prozent der Haushalte je Bundesland und alle Bundesautobahnen, die wichtigsten Bundesstraßen und Schienenwege mit mindestens 100 Mbit/s versorgen. Bis Ende 2024 sollen alle übrigen Bundesstraßen mit mindestens 100 Mbit/s, alle Landes- und Staatsstraßen, die Seehäfen und wichtigsten Wasserstraßen und alle übrigen Schienenwege mit mindestens 50 Mbit/s versorgt werden.“ (PC-Welt)