Virtuelle Wolken
Die Virtualisierung von Software, Betriebssystemen und Hardware wird mittlerweile auch von den gängigen Chipsätzen der CPUs unterstützt. Dadurch lassen sich virtuelle Maschinen immer einfacher und effektiver nutzen. Die abgeschotteten Umgebungen bieten auch neue Möglichkeiten, um Rechner und dessen Daten zu schützen. Darauf werden die Angreifer reagieren müssen und es wird mehr Malware erwartet, die gängige Virtualisierungsprogramme attackiert. Die Virtualisierung von Rechnern in Unternehmen bietet auch für die Administration und die Nutzbarkeit einige Vorteile - auch pekuniärer Art.
Eine neue Dimension nimmt das aber an, wenn die Virtualisierung nicht mehr auf einzelnen Rechnern stattfindet, sondern ein Server viele virtualisierte Rechner verwaltet. Ein Schädling, der es hier schafft, aus der virtuellen Maschine auszubrechen, und auf das zugrundeliegende System zuzugreifen, kann nun auf allen an den Server laufenden Rechnern Daten auslesen, manipulieren oder unzugänglich machen. Dies gilt auch für Dienstleister, die Rechenleistung auf Anfrage anbieten.
Die günstige und flexibel verfügbare Rechenleistung ist insbesondere für Unternehmen interessant und einige denken ernsthaft darüber nach, bestimmte Berechnungen an solche Dienstleister auszulagern. Die Sensibilität von Daten wird dabei oft nur unzureichend berücksichtigt. Die Infrastruktur dieser Dienstleister basiert ebenfalls auf virtuellen Maschinen. Sollte hier ein Schädling ausbrechen, kann er Zugriff auf die Daten von mehreren Unternehmen erlangen.
Ähnlich liegt der Fall bei Privatpersonen.
Wer die Bildbearbeitung, die Textverarbeitung und die
Tabellenkalkulation auf einen anonymen Server im Internet auslagert, muss sich nicht wundern, wenn seine E-Mails, Texte und Berechnungen in fremden Händen landen.
Je mehr Unternehmen und Privatpersonen die Dienste aus der Cloud in Anspruch nehmen, desto attraktiver werden diese Plattformen für Angriffe. Möglicherweise werden hier im kommenden Jahr die ersten ernst zu nehmenden Angriffe sichtbar.