Mitarbeiter müssen Veränderung mittragen
Unified Communications verändert aber nicht nur das Anbietergleichgewicht, sondern vor allem Geschäftsprozesse und Kommunikationsstrukturen im Unternehmen - ein Wandel, der von den Verantwortlichen meist unterschätzt wird. "Viele Firmen sind nicht bereit, sich auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter einzustellen. Möglichkeiten einer UC-Lösung bleiben damit ungenutzt", sagt Bieler. Die Folgen können verheerend sein: Rund 20 bis 50 Prozent der Befragten, die UC-Applikationen nutzen, sind davon nicht begeistert, eigentlich sinnvolle Funktionen werden von Betriebsräten aus Furcht vor Komplettüberwachung blockiert, keiner fühlt sich für Endanwenderschulungen zuständig, die Vorurteile abbauen könnten.
Dabei ließen sich vor allem junge Mitarbeiter als Multiplikatoren einsetzen, denn sie begeistern sich weit schneller für neue Formen der Kommunikation. So verwenden deutlich mehr 20- bis 34-Jährige Webmail, VoIP oder Video-Sharing, als dies bei den über 50-Jährigen der Fall ist. Dieselbe Tendenz zeigt die Studie, wenn es um Web-2.0-Anwendungen geht: 56 Prozent der befragten 20- bis 34-Jährigen beteiligen sich an Online-Communities oder sozialen Netzwerken, bei den über 49-Jährigen sind es nur 21 Prozent. Die Affinität der jüngeren Mitarbeitern zu erweiterten Kommunikationsmöglichkeiten stellen IT- und Rechtsabteilung allerdings vor neue Probleme: "Es ist schwierig, rechtlich sichere Policies zu definieren, ohne gleichzeitig die Kreativität der Mitarbeiter zu behindern", sagt Bieler. (haf)